Samstag, 27. Dezember 2014

Panama - Panama City und San Blas Inseln

Liebe Familie und Freunde,

wir hoffen, Ihr hattet alle eine wunderschöne Weihnachtszeit. Wir nutzen die freie Zeit über Weihnachten und Neujahr indem wir noch ein paar Urlaubstage anhängen und der kalten Zeit entfliehen. Unsere Reise geht dieses Mal nach Panama. Wir sind auf der Suche nach Pfeilgiftfröschen, Faultieren, Schmetterlingen, Sonnenschein, Traumstränden und Dschungelabenteuer (den berühmten Panamakanal werden wir natürlich auch besichtigen).

Nun sind wir schon mehr als eine Woche unterwegs, sodass wir zum ersten Teil der Reise schon ein paar Bilder online stellen können...
Wir starten ein Experiment und versuchen uns in der Gepäckmenge zu reduzieren. Es ist für uns ein neuer Rekord, jeder hat weniger als 10 kg im Rucksack dabei plus Handgepäck (Notebook, Handtasche, Fototasche)  
Ja sind wir denn in Dubai? Die Skyline von Panama City ist beeindruckend und kann mit den grossen Metropolen der Welt mithalten. Das hatten wir nicht erwartet.
Als unser erstes Hotel haben wir uns das super-moderne Manrey im Ausgehviertel ausgesucht. Die Zimmer sind echt gross und komfortabel. Ein wenig Bequemlichkeit haben wir auch verdient nach mehr als 24-stündiger Anreise (mit Zwischenstop in New York). 
Die "Red Devils" sind die farbenfrohen Busse in Panama City. Zwar verschwinden sie wohl immer mehr aus dem Stadtbild, sind aber immer noch häufig zu sehen. Die ehemaligen US-Schulbusse sind traditionell mit religiösen Motiven bunt bemalt, heutzutage aber auch oft mit Drachen, Kiegerprinzessinnen und anderen Fantasy-Motiven.
 Gleich am ersten Nachmittag haben wir eine Food&Drinks of Panama-Tour gebucht, die uns zunächst in einen Gourmet-Shop führt, in dem wir leckere Schokolade probieren dürfen.
 Auf dem Weg zum nächsten Stop besichtigen wir eine Kirche mit einem komplett vergoldeten Altar.
 Weiter geht es durch die kleinen Parkanlagen der Altstadt (Casco Viejo) in eine Bar, in der wir den zur Zeit teuersten Kaffe der Welt kosten: Das Pfund kostet ca. 350 USD (http://financesonline.com/top-10-most-expensive-coffee-in-the-world-luwak-coffee-is-not-the-no-1/)
 Ja, auch Michi trinkt eine ganze Tasse davon.  
Danach geht es in die erste Privatbrauerei Panamas: La Rana Dorada (der goldene Frosch), in der wir ein Probierschiff aller angebotenen Sorten erhalten *lecker*.
 Auf dem Fischmarkt von Panama City probieren wir verschiedene Sorten von Ceviche, einer Art Süd- und Mittelamerikanischem Sushi, das aus rohem/gekochten Fisch unterschiedlicher Sorten besteht, der lediglich in Limettensaft mariniert wird. 
 Vorbei an einsamen und etwas dunklen Gassen geht es zurück in die Altstadt. 
 
Auf der Rooftop-Bar eines toll eingerichteten Restaurants, geht unsere Tour mit einem panamaischen Rum on the Rocks zu Ende (auf dem Photo sieht man leider nur noch die Rocks ohne Rum)
Die Weihnachtsdeko bei etwa 27 Grad in der Nacht ist schon sehr gewöhnungsbedürftig.
 Den nächsten Tag starten wir mit einer Runde im Hotelpool auf dem Dach. Vor dem Frühstück schwimmen wir noch eine Runde und geniessen die Aussicht auf die Hochhäuser.
Die Stadtrundfahrt führt uns zuerst zur wahrscheinlich bekanntesten Sehenswürdigkeit Panamas: dem Panama-Kanal und seinen Schleusen. Wir haben das Glück gerade noch ein ausfahrendes Schiff beobachten zu können.
Mit den kräftigen Schleppern werden die Boote bei Bedarf durch den Kanal geleitet.
Dieses Jahr feiert der Kanal sein 100-jähriges Bestehen (das Gebäude ist zwar von 1913, eröffnet wurde der Kanal jedoch erst 1914).
 Michi darf Kommandeur der Kanal-Flotte spielen. 
Auf dem Aussichtsberg über die Stadt entdecken wir eine grosse, bunte Raupe, aus der sicher bald ein riesiger Schmetterling wird. 
 Die Aussicht vom Berg auf die Stadt ist einmalig.  
 
Und schon am zweiten Tag geht der erste grosse Wunsch in Erfüllung. Wir sehen mehrere Faultiere, die sich gar nicht allzu behäbig durch die Baumkronen und das Dach einer Parkanlage hangeln.
 Auch dieser Echse scheint es hoch oben in den Baumwipfeln gut zu gefallen.
 An den Strassenständen kann man neben dem obligatorischen Panama-Hut auch allerlei andere Handarbeiten kaufen. Achtung, nur der Hut mit dem Schwarz-weissen Muster ist ein echter Panama-Hut. Die anderen Panama-Hüte, die man so kennt (rechts im Bild), sind eigentlich aus Ecuador. 
In der hier abgebildeten Eisdiele gibt es unterschiedlichste Sorten, die alle ohne Konservierungs- und Farbstoffe hergestellt werden, Das Eis ist zwar recht teuer (schweizer Preise) dafür geschmacklich aber auch hervorragend. Am liebsten hätten wir alle Sorten probiert...
 Die Altstadt hat viele Gesichter und ist eine Mischung aus restaurierten und sehr alten Gebäuden, von denen teilweise nur noch die Fassade steht. 
Kurze, aber heftige Regenschauer können jederzeit auftreten. Die Temperatur fällt dabei aber kaum ab. Einzig die Luftfeuchtigkeit ist danach bei nahezu 100%.
 Am letzten Abend gönnen wir uns eine Parillada (Grillplatte) in einem argentinischen Steakhaus. Super lecker aber ein wenig zu viel....
 In den kommenden vier Tagen steht das erste grosse Abenteuer an: ein Besuch der San Blas Inseln, die vom autonomen Volk der Kuna verwaltet werden und aus 365 Inseln bestehen. 
 Vom Festland aus geht es zunächst auf einer der 40 "Communitiy"-Inseln auf denen die Kuna dicht besiedelt leben.
 An den diversen Wäscheleinen fällt sofort auf, dass die Welt hier sehr farbenfroh ist. 

 Viele Dinge müssen hier noch von Hand erledigt werden. Seien es die selbstgebauten Fischerboote, wie das Auffüllen des Wassertanks, der Eimer für Eimer gefüllt wird. Fliessend Wasser muss sich hier erst verdient werden.
 Danach geht es zum ersten Tagesausflug auf eine Badeinsel (Isla Perros), die von Palmen bewachsen und türkisblauem Wasser umgeben ist. Einfach traumhaft.
Hier kann man schnorcheln, baden, sich sonnen oder einfach nur relaxen.
Am Abend werden wir auf der Isla Nubesidub abgesetzt. Die Insel ist so klein, dass sie sich problemlos in zwei Minuten umrunden lässt. Auf der Insel wohnt eine Kuna-Familie und es gibt vier Cabanas, von denen wir eine beziehen.  
 So stellen wir uns den karibischen Traum vor.
Sogar echte Betten mit dicken Matratzen gibt es. Das WC und die Duschen sind zwar sehr spartanisch, aber es ist alles vorhanden und funktionstüchtig. 
 Am Abend geniessen wir den Sonnenuntergang und sehen den Pelikanen zu.
 Jeden Abend übernachten auf der Insel geschätzte 20.000 Schwalben, die sich in einem einmaligen Naturschauspiel der Insel nähern, dann immer tiefere Kreise ziehen um schlussendlich alle auf einmal in einer kreischenden und zischenden Wolke in den Palmen landen. Ein atemberaubendes Erlebnis.
Am zweiten Tag fahren wir nochmals auf die Badeinsel und treffen dort auf Gäste von anderen Inseln.  
 Zurüch auf "unserer" Insel werden zunächst die einfach zu erkletternden Palmen in Angriff genommen, ehe wir uns von der Abuela (Oma) die traditionelle Molas (Stoffstickereien) zeigen lassen. Nadine kann nicht widerstehen und nimmt ein schönes Souvenir mit. Dieses Kunsthandwerk ist inzwischen die Haupteinnahmequelle der Kuna. In Europa werden für aufwändige Teile über 100 EUR fällig. 
Die Sandmalerei scheint ein traditionelles Symbol darzustellen. Der Fischer in seiner Nussschale kam von weit her, um vor der Insel sein Netz auszuspannen.   
 Jede Insel ist von einem eigenen Korallenriff umgeben, die man prima "erschnorcheln" kann.
Die Einheimischen zeigen uns unter anderem Seespinnen...
 ...und Langusten, die man auch zum Abendessen bestellen kann.
 Nadine hat eine grosse Schnecke entdeckt. Die Languste ist zwar nicht allzu gross, dafür aber sehr lecker ;-)
 Ausserdem sammeln wir einige Seesterne, die wir aber natürlich wieder zurücklegen.

 Sie ergeben ein schönes Fotomotiv im seichen Wasser vor der Insel.
 Am dritten Tag bleiben wir auf der Insel Nubesidub und haben jede Menge Zeit zum entspannen, wozu die Hängematte ideal ist.
 Bei den vielen Schnorcheltrips entdecken wir interessante Lebewesen: Von Kalmaren bis bunten Krebsen ist hier einiges los.
 Besonders faszinierend ist ein riesiger Schwarm junger Fische, der laufend von einem Barrakuda umkreist wird. Bei der Anzahl an Tieren ist der Schwund durch den Raubfisch offenbar einkalkuliert. 
 Hier noch ein bunter Plattwurm und ein Stachelrochen. 
 Inmitten des Schwarms sieht man vor lauter Fischen das Wasser kaum noch. Es macht sehr viel Spass in dem riesigen Schwarm umher zu schwimmen.
 Gerade noch zum Schutz unter einem Seeigel, befindet sich die Languste schon wenige Stunden später auf unserem Teller wieder. Nur 12 Dollar sind ein echtes Schnäppchen.
 Auch wenn man es kaum glauben mag: es ist der 24.12.2014 - Heiligabend. Unter dem Weihnachtsbaum befinden sich bereits die Geschenke für die lieben Kleinen. Unser Geschenk besteht dieses Jahr darin, heute hier sein zu können. 
 Schnell noch die letzten Bilder der Insel und deren teilweise bizarr aussehender Bewohner (einer Art Nachtfalter)...
 ... und schon heisst es Abschied nehmen.
 Noch ein kurzer Zwischenstop auf einer anderen Insel, der uns die Gelegenheit für das "San Blas 2014"-Bild ermöglicht. Wir sammeln noch einige weitere Gäste ein und schon geht es zurück nach Panama City.
 Unser Weihnachtsmenu nehmen wir in der Altstadt ein. Eigentlich hätten wir gerne den um 23 Uhr stattfindenden Weihnachtsgottesdienst besucht, um zu schauen, wie das in Panama abläuft. Dann finden wir aber heraus, dass dieser erst am 25.12. stattfindet. 
 Somit begnügen wir uns mit einem Blick auf den Weihnachtsbaum vor der Kirche. Irgendwie sehen hier alle Weihnachtsbäume ein wenig zerrupft aus, weil sie ja keine richten Nadelbäume haben. Zum Abschluss des Abends schauen uns noch ein wenig das Feuerwerk an, dass hier offenbar bereits in der Weihnachtszeit veranstaltet wird.
 Da die Einheimischen am 24.12. alle im Kreise der Familie essen, sind in den Restaurants nur Touristen zu finden. Die Gassen der Altstadt sind wie leergefegt.

 Weiter geht es in der kommenden Woche mit einem Aufenthalt in El Valle de Anton, einem Dorf in den Bergen und dem Tauchstop auf der Isla Coiba. Bis dahin wünschen wir allen ein ruhige letzte Woche im Jahr 2014 und bereits jetzt schon einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Ganz liebe Grüsse und bis bald,
Nadine und Michi