Dienstag, 10. Januar 2017

Belize - Festland

Der letzte Teil unserer Reise führt uns wieder zurück nach Belize. Über den Landweg überqueren wir die Grenze und werden vom Shuttle bis in die Stadt San Ignacio gebracht.

Von dort aus geht es mit dem öffentlichen Bus weiter in Richtung der Lower Dover Field Station. Am Highway auf Höhe der Unterkunft werden wir rausgelassen. Zufällig kommt ein paar Minuten später die Besitzerin vorbei und nimmt uns - Belize-Style - mit. Auch gut, da wir so den fehlenden Kilometer nicht mehr mit Gepäck laufen müssen.

Die Lower Dover Field Station ist eine privat geführte Unterkunft, zu der ein Gebiet von ca. 500.000 Quadratmetern gehört. Darauf befinden sich die Hütten, ein Naturschutzgebiet, drei Flüsse und eine eigene Maya-Ruine.
Unter anderem wird hier auch Hibiskus angebaut, aus dem die Eigentümer einen eigenen Wein herstellen. Wir haben ihn natürlich verkostet und er hat ausgezeichnet geschmeckt.

 Auf mehreren Trails kann man das gesamte Grundstück erkunden. Links eine Ameisenstrasse im wahrsten Sinne des Wortes. Rechts in der Bildmitte ein Kolibri, die den gerade in Blüte stehenden Ceiba-Baum zuhauf bevölkern. 

 Viele der Bäume sind mit kleinen Schildern beschrieben. So wissen wir nun auch, an was für Bäumen Grapefruit (linker Baum linkes Bild) und Sternfrüchte wachsen.



Am kommenden Tag machen wir auf den Weg zu den weniger bekannten Ruinen von Xunantunich. Auf dem Weg dorthin muss man mit einer handbetriebenen Fähre einen Fluss überqueren. Die amerikanische Touristin hat es sich nicht nehmen lassen, dies selber auszuprobieren.

 Der Tempelkomplex ist zwar wesentlich kleiner als der von Tikal, er ist aber extrem gut erhalten. Ausserdem kommen nur sehr wenige Touristen hier her.

 Die Aussicht vom höchsten Bauwerk ist fantastisch. Uns gefällt es so gut, dass wir fast den ganzen Tag hier verbringen und im Schatten von einigen Bäumen relaxen und es uns gut gehen lassen.
In einer der Kammern des Tempels entdecken wir ein paar kleine Fledermäuse, die sich im halbdunkel vor der Sonne verstecken und dort auf den Abend warten. Erst bei Einbruch der Dunkelheit werden sie auf Jagd gehen.

 Die grosse männliche Eidechse sonnt sich und wacht über ihr Revier.

 Den zweiten Tag verbringen wir vollständig im Lower Dover und laufen sämtliche Wege ab. Dabei sehen wir riesige Farne und Palmwedel, sowie einen frischen Ameisenaushub, auf dem wir uns (bis zum nächsten Regen) verewigen.

 Ausser uns ist niemand unterwegs uns so können wir uns in aller Ruhe auf Fotojagd nach schüchternen Tieren wie diesem Eisvogel machen.

 Am Ende des einen Wegs steht einer der grössten und schönsten Bäume die wir je gesehen haben. Die Äste in 20-30 Meter Höhe haben Durchmesser von über einem Meter. So einen Baum hätten wir später auch gerne im Garten ;-)

Nach der Wanderung ist eine Abkühlung im Naturpool dringend notwendig. Ein Hüpfer vom umgefallen Ast kommt da gerade recht.
Ausserdem können wir hier unserem Gelegenheitshobby - dem Staudammbau im Kleinformat - nachkommen. Dieses Mal haben wir erstaunlich viel Erfolg, so dass der Wasserstand des Naturpools am Ende des Tages um ca. 5 cm angewachsen ist. 


 Die hauseigene Mayaruine besuchen wir auch. Hier ist fast alles noch überwachsen. Eine der Strukturen wird zur Zeit ausgegraben. Da helfen wir doch gerne ein klein wenig mit,
Eines ist aber jedenfalls klar: Die Arbeit der Archäologen ist wesentlich dreckiger und aufwändiger, wie es die Indiana Jones-Filme vermuten lassen.


Und schon sind wir auf dem Weg zu unsrem letzten Stop, dem Belize Zoo. Dieses Mal dürfen wir auf der Ladefläche vom Pickup mit zum Highway fahren, wo wir an der Bushaltestelle abgesetzt werden.

 Der Zoo beherbergt nur einheimische Tierarten. Ausserdem hält er nur Tiere, die gerettet wurden und nicht mehr ausgewildert werden können. Eine schöne Idee. 
So kommen wir endlich doch noch in den Genuss, zwei der Wappentiere von Belize zu sehen, den Tukan und den Tapir.

 Belize ist eines der wenigen Länder, in denen es noch wilde Jaguare gibt. Diese sind jedoch stark vom Aussterben bedroht, da ihnen vom Menschen der Lebensraum streitig gemacht wird.
Im Zoo sind wunderschöne Tiere zu sehen, die entweder miteinander spielen oder einfach ein wenig abhängen.

 So ein Zooleben ist doch schon sehr anstrengend. Dauernd wird man fotografiert. Da muss ein sehr grosses Gähnen mit anschliessendem Schläfchen doch drin liegen, oder?
Links ist kein Babyjaguar, sondern eine ausgewachsene Tigerkatze zu sehen, süss oder?

 Eine absolute Rarität gibt es auch noch. Die Harpyie. Sie gehört zu den grössten und stärksten Greifvogelarten der Welt. Zu ihrer Beute gehören Affen und Faultiere.

Die letzte Nacht sind wir in der Forest Lodge des Tropical Education Center, die zum Zoo gehört.
Am Abend gibt es das vielleicht traditionellste Gericht von Belize: Hühnchen mit Bohnenreis, dazu Krautsalat und gebackene Bananen.

 Die Abendstimmung am Weiher ist wunderschön. Da es keinen Wind hat, ist die Oberfläche spiegelglatt, so dass man die Bilder fast ohne Unterschied umdrehen könnte.

 Am Tag der Abreise haben wir am Morgen noch ein wenig Zeit und beobachten nochmals einige Vögel. Links ein Eisvogel und rechts huscht der letzte Kolibri des Urlaubs aus dem Bild.

 Die Idee einer Familie aus Kalifornien gefällt uns gut. Sie sind offenbar schon eine Weile unterwegs und verewigen ihre Reiseroute mit einer selbst gemalten Karte auf dem Fahrzeug.

 Und schon geht es wieder via Miami zurück nach Hause. Bei gutem Rückenwind rauschen wir in 8 Stunden über den Atlantik. Maximalgeschwindigkeit: 1160 km/h. Damit lassen wir die kleineren Flugzeuge "links liegen".

Müde aber glücklich kommen wir nach über 24 Stunden zuhause an.

Fazit: Sowohl Belize als auch Guatemala haben uns gut gefallen. Belize ist zwar recht teuer, dafür sind die Menschen hier aber alle sehr gut gelaunt und freundlich.
Guatemala hat ebenfalls sehr viel zu bieten und ist touristisch noch nicht allzu sehr überlaufen. Hier kann man noch echte Traveller-Abenteuer erleben. Man muss zwar ein wenig "discomfort" in Kauf nehmen (viele Busstunden auf teilweise katastrophalen Strassen), dafür wird man dann aber mit landschaftlichen Highlights belohnt. Auch hier waren die Menschen, denen wir begegnet sind, überwiegend freundlich. Weder waren die Verkäufer aufdringlich, noch wurde trotz der grossen Armut gebettelt. 
Insgesamt hat sich der Aufenthalt sehr gelohnt und wir sind wieder um zwei Ländererfahrungen reicher.

Viele liebe Grüsse und vielleicht bis bald,
Michi und Nadine

Montag, 9. Januar 2017

Guatemala

Es weihnachtet sehr. Auch wenn es auf diesen Bildern eher nach Silvester aussieht. In Guatemala wird sowohl an Weihnachten als auch an Silvester Feuerwerk gezündet.
Für die Weihnachtsfeiertage haben wir uns die Kolonialstadt Antigua ausgesucht, die einen sehr schönen Plaza Central hat, auf dem wir dem bunten Treiben zuschauen.
Gross und klein sind fasziniert vom Feuerwerk am Himmel und den kleinen Leucht-Spielzeugen, die von den Strassenhändlern verkauft werden. Nadine hat auch ein leuchtendes Gummibällchen mt Schnur bekommen, das den Rest des Abends fröhlich vor uns her gekickt wird. 
Die Altstadt von Antigua ist toll beleuchtet in der Nacht. Die Weihnachtsdeko am Plaza Central gefällt uns besonders gut, die Stämme aller Bäume sind umhüllt mit Lichterketten.
Ein Stadtspatziergang führt uns zur Kathedrale Merced, an der aussen gerade eine Prozession endet und Musik gespielt wird, bevor der Weihnachtsgottestdiesnt beginnt.
Vor der Kathedrale, in der die Christmesse stattfindet, versammeln sich die Menschen. Mit all den kleinen Lämpchen kommt trotz der fehlenden Kälte weihnachtliche Stimmung auf.

Im Inneren nimmt ein in (fast) lebensgrösse aufgebautes Krippenspiel ca. 30qm der Kirche ein. Es wurde eine ganze Landschaft modelliert, inklusive Teich und Pappmaché-Grotte. Wir haben gelesen, dass es zur Weihnachtstradition in Guatemala gehört, dass fast jedes Haus ein Krippenspiel aufstellt.
 
Über Air B´n´B haben wir eine nette Unterkunft nahe dem Ortszentrum gefunden.
Unser diesjähriges Weihnachtsmenü besteht aus lokalen Spezialitäten und einer leckeren Grillplatte.
Während drinnen in der Kathedrale noch der Gottesdienst statt finden, wird draussen schon mal an kleinen Ständen gekocht und gegessen. Da wir aber schon im Restaurant waren, verschieben wir das Streetfood-probieren auf morgen...
Das Konzept von grösseren Supermärkten existiert in Guatemala so gut wie gar nicht. Statt dessen findet man an jeder Strassenecke eine Mini-Tienda, in der die Waren wohlsortiert angeboten werden. Das Angebot besteht hauptsächlich auch verschiedensten Softdrinks und Knabbersachen und es ist faszinierend, wie feinsäuberlich alles in den Regalen gestapelt ist.
Eigentlich ist Weihnachten eher ein Familienfest in Guatemala. Trotzdem finden wir noch ein Lokal mit guter Livemusik, in dem wir die restliche Zeit bis Mitternacht verbringen können. Um Mitternacht sind die Leute dann nochmals alle auf der Strasse, um das Feuerwerk zu bestaunen oder selbst zu böllern.
Weihnachten mit Sonnenschein. Unser B&B hat einen liebevoll angelegten Innenhof, in dem wir am nächsten Morgen den Tag planen.
Das Dach der Unterkunft dient als Wäscheplatz, wo wir unsere handgewaschenen Kleider zum trocknen aufhängen können. Unser Light-Pack-Konzept führt dazu, dass wir ca. einmal pro Woche waschen müssen oder waschen lassen müssen. Dafür hat aber jeder von uns nur ca. 9-13kg Gepäck dabei.
Als wir so gegen 9 Uhr ins Stadtzentrum von Antigua laufen, ist es noch sehr sehr ruhig und es sind kaum Menschen auf der Strasse zu sehen (ausser ein paar Touristen). Die Einheimischen haben sicher noch lange gefeiert am Vorabend.
Auch in Guatemala findet man die in den USA ausrangierten Schulbusse wieder. Mit neuem Anstrich sind sie hier ein Teil des öffentlichen Verkehrssystems.
Allerdings haben am Weihnachtsmorgen leider auch alle Restaurants und Bäckereien geschlossen, sodass wir Schwierigkeiten haben, ein Frühstück zu finden. Die Rettung präsentiert sich im Form eines Obststandes. Michael ist im 7. Himmel, frisch gepresster Orangensaft spottbillig und weil der Früchteverkäufer kein Wechselgeld hat (und wir kein Kleingeld) kaufen wir noch gleich ganz viel Obst ein für unsere 50 Quezales (ca. 7 Euro).
Durch ein Tor hindurch entdecken wir die Wägen mit Szenen aus dem Leidesweg. Die werden sicher für die Osterprozessionen gebraucht in der Semana Santa. Ostern ist das wichtigste Fest in Guatemala.
Shoppingparadies. Wir sind überwältigt von den Farben und Formen. Die Handarbeiten sind sehr schön, Unglaublich, wie viel Arbeit und Geschick dahinter steckt.
Die Kathedrale bietet auch bei Tageslicht einen schönen Anblick und auf dem Platz vor der Kathedrale haben sich wieder allerlei Stände eingefunden.
Die vielen Streetfood-Stände gefallen uns gut uns so probieren wir uns durch die lokalen Spezialitäten wie Burritos, Tacos, Chile Relleno, Süssigkeiten....
Nachmittags machen wir einen Stadtspatziergang und erklimmen den Cerro de La Cruz. Es bieten sich eine super Aussicht auf Antugua und die umliegenden Vulkane.
Auf dem Rückweg schauen wir in das Schokomuseum von Antigua. Am besten gefallen hat uns das Krippenspiel, das komplett aus Schokolade gemacht ist. 
Und was ist das? Demonstrations-Schokofrüchte natürlich...
Weiter geht es zum Lago Atitlan, einem von mehreren Vulkanen umgebenen See im Hochland. Den letzten Teil der Anreise in Panajachel machen wir mit einem Tuk-Tuk, die einen für einen recht kleinen Betrag an den Zielort bringen. Michi überlegt sich, ob es nicht toll wäre, so ein Gefährt auch auf den schweizer Strassen einzuführen.
Unsere Unterkunft ist einfach eingerichtet, hat aber eine spektakuläre Aussicht über den See zum gegenüberliegenden Vulkan. Sogar aus dem Schlafzimmer sehen wir durch die Bäume hindurch das Panorama und erleben tolle Sonnenuntergänge. 

Am See gibt es ein kleines Naturreservat, in dem es Spider-Monkeys und tolle Hängebrücken hat.
Die mit anderen Pflanzen bewachsenen, gossen Bäume gefallen uns sehr gut. Schade, dass wir so einen nicht zuhause im Garten pflanzen können.
Da freut sich aber jemand über eine Tüte frisch gepressten Orangensaft...
Das schattige Plätzchen im Park wird für die weitere Routenplanung genutzt.
Mit einer kleinen Fähre düsen wir einmal über den See, um uns den Ort San Pedro de la Laguna anzuschauen, der direkt am Fusse von einem der Vulkane liegt.
In Guatemala gibt es noch den klassischen Eisverkäufer, der mit seinem Bimmelwagen durch die Strassen läuft.
Der Geruch von frischen Grilladen lockt uns zum Mittagessen in das kleine Restaurant.
Wir laufen in das benachbarte Örtchen San Juan La Laguna und finden dort an vielen Gebäuden schöne bunte Gemälde, die Motive aus der Mayakultur oder dem dörflichen Leben zeigen. In San Pedro waren an den Wänden hauptsächlich Bibelzitate, hier gefällt es uns besser. 
In Panajachel gibt es auch eine tolle Auswahl an ausländischen Restaurants. Da wir eine Abwechslung brauchen von Reis mit Bohnen und Tortillas gönnen wir uns am Abend ein feines Sushi. Sehr lecker!
Wie man sieht, kann man in der Fähre nicht umfallen. Die Boote fahren - genau wie die Busse - immer dann erst los. wenn beim besten Willen kein Platz mehr übrig ist. Wir schätzen, dass es sich im Normalfall um die Anzahl zulässiger Passagiere plus 50 - 100% handelt. Das nennt man Umsatzoptimierung.
Weiter geht es nach Cobán. Ein Zwischenhalt auf dem Weg nach Semuc Champey (siehe später). Unser  (diesmal nicht ganz so schönes, da spontan gebuchtes) Hotel liegt direkt gegenüber vom Nationalpalast, in desses Garten zufälligerweise eine grosse Zeremonie stattfindet. Von der Miss Alto Verapaz und Miss Cobán über politische und militärische Würdenträger ist hier das gesamte who-is-who der Region versammelt. Wir mischen uns (als die einzigen Touristen) unter das Publikum und bekommen so unerwartete Eindrücke.
Ein Programmpunkt beinhaltet das Strammstehen militärischer Truppen sowie die, unter der von einer Kapelle gespielten Nationalhymne, den Einmarsch der Würdenträger salutieren.
Wir verstehen zwar nicht wirklich, worum es eigentlich bei der ganzen Veranstaltung geht, sind aber sehr gerührt, als alle aufstehen und mit der Hand aufs Herz die Nationalhymne singen.
Das Restaurant für den Abend ist ebenfalls gleich um die Ecke. Dort gibt es zu grossen Getränken (leckerlecker "Rosa de Jamaica" = Hibiskus-Eistee) auch noch das Feuerwerk der zu Ende gehenden Zeremonie zu sehen.
Am nächsten Morgen läuft Michi beim Frühstück ein zutrauliches Kätzchen zu, dass es sich ohne zu zögern auf seinen Beinen gemütlich macht und die Streicheleinheiten geniesst.
Achtung Spinnenbild: ein farbenfrohes Exemplar.

Statt eine Tour zu buchen, haben wir uns entschieden, die naheliegenden Höhlen Grutas del Rey Marcos per öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen. Auf dem Weg dorthin müssen wir in einem kleinen Ort umsteigen, in dem gerade Markt ist. Genau so stellt man sich Mittel- und Südamerika vor: ein einziges Gewusel von Menschen. Man sieht vor lauter Köpfen die Waren fast nicht mehr. Dafür riecht es intensiv nach frischem Obst, Gemüse und allen möglichen Gewürzen. 
Hier erleben wir ein weiteres Novum: Als wir so durch die Menschenmenge waten, fällt uns auf, dass wir die Grössten von allen sind. Man mag es bei unseren 1,70m gar nicht glauben... Ein tolles Gefühl ;-)
Auch in diesem Minibus gilt die bereits früher angesprochene Regel für die Anzahl Passagiere. Somit finden in dem kleinen Van ca. 20 Personen sitzend, stehend oder an der offen bleibenden Schiebetür hängend mehr oder wenig Platz bevor es los geht.
Umliegend zu den Höhlen Rey Marcos hat es eine schöne Anlage mit Grillplätzen, Hängematten und Bademöglichkeiten. Leider regnet es an dem Tag ziemlich und die Familie versucht vergeblich das Grillfeuer anzuheizen. Das Pferdchen, was einfach so in der Gegend steht hat heute wohl frei - Cabalgata (Reittouren) sind heute nicht im Angebot.
Offenbar ist die Location auch beliebt bei Hochzeits- Brautshootings. Die hübsche Braut wird im Regen leider etwas nass und der Matschboden ist auch nicht wirklich geeignet für ihre Highheels.
Jetzt geht's los in die Höhlen. Die Gruppe wird mit Helmen, Gummistiefeln und Licht ausgestattet.
Der Weg in die Höhle ist erstaunlich abenteuerlich. Wir krabbeln durch enge Stellen und hangeln uns an einem reissenden Fluss entlag, den wir an einer Stelle mit Hilfe von Seilen überqueren. So manchem Schwappt das Wasser in die Gummistiefel hinein.



Die Familie, die mit uns zusammen die Höhlentour gemacht hat, holt uns ein als wir an der Bushaltestelle warten und bietet uns spontan eine Mitfahrgelegenheit nach Cobán an.
Sie sind ganz arg lieb und freundlich und wir unterhalten uns gut. Sie sind drei Familien (11 Leute), die in Guatemala City leben und über Weihnachten/Neujahr Verwandte in Cobán besuchen.

Da wir noch kein Mittagessen bekommen haben, schlendern wir am Spätnachmittag nochmals über den Markt in Cobán und versorgen uns mit Streetfood. Tacos, Churros und viel frisches Obst.
Wie immer hier ist sind die Snacks günstig, frisch und schmackhaft.
Abends landen wir im italienischen Nobelrestaurant um die Ecke. Wer hätte gedacht, dass beim (frei übersetzt) "Salat mit Gegrilltem" offenbar wirklich die Salatblätter auf dem Grill gelandet sind - die matschigen Blätter schmecken verbrannt und sind ungeniessbar - wir fragen uns, ob hier etwas schief gelaufen ist oder ob das wohl so gehört... ?  
Unser nächster Stop ist in Lanquin. Als wir die tolle El Retiro Lodge erreichen sind wir fix und fertig. Die dreistündige Busfahrt über ungeteerte Holperstrassen im absolut überfüllten öffentlichen Bus, eingequetscht und quasi bewegungsunfähig war doch anstrengend...

Den Rest des Nachmittags liegen wir in der Hängematte und gehen auf Fotoexkursion im Garten.
Am Abend machen wir einen Ausflug zu den Lanquin Caves in der Nähe. Der Guide zeigt uns, was man in den Steinformationen erkennen kann, wenn man etwas Phantasie hat.
Zähne resp. Popos und ein Tiger
In der Dunkelheit leben Insekten, die wie Spinnen aussehen. Sie sehen gruselig aus, diese ist aber ganz brav und wir dürfen sie sogar mal halten.
Unser Guide pflückt auch ein kleines Fledermäuschen von der Höhlendecke, damit wir sie aus der Nähe sehen können. Er achtet darauf, dem Tierchen nicht weh zu tun und dass niemand mit Blitz fotografiert. Es ist schön, zu beobachten wir die Fledermäuse in der Abenddämmerung aus der Höhle nach draussen flitzen.
Silvesterparty!!! Unser Hotel hat einen DJ organisiert und den Speisesaal dekoriert. Nach dem Essen lässt es das weitgehend junge Publikum auf der Tanzfläche so richtig Krachen und die Stimmung ist ausgelassen.
Sogar ein wenig Feuerwerk gibt es um 24 Uhr.
Das neue Jahr starten wir mit einer Tour nach Semuc Champey, laut Reiseführer der "wohl schönste Ort in Guatemala".
Unsere Tour beginnt mit der Wasserhöhle K'anb'a. Wir werden mit Kerzen ausgestattet und waten, schwimmen, klettern durch die Höhle. Es ist gar nicht so einfach, das alles mit der Kerze in der Hand hinzubekommen aber die Stimmung ist einmalig und es macht riesigen Spass. So etwas haben wir noch nie erlebt.
Am Ende der Höhle darf man einen Absatz hochklettern und 3m in die Tiefe springen. Ganz schön abenteuerlich, denn man sieht in der Dunkelheit nur schemenhaft, wohin man springt.
In Deutschland wäre das wegen Sicherheitsbestimmungen so sicher nicht erlaubt, was das Erlebnis aber irgendwie noch spannender macht.
Schon allein für dieses Höhlenerlebnis hat sich die Anreise gelohnt.
Nach der Höhle dürfen wir uns beim River Tubing entspannen. Die Kinder in der Gegend haben die Bedürfnisse erkannt und paddeln mit gekühltem Bier zu den Besuchern ("pay later").
Nach dem Tubing folgt die nächste Mutprobe. Wir dürfen von einer ca. 10m hohen Brücke in den Fluss springen. Unserer Meinung nach war das wesentlich weniger risikoreich als der Sprung in der Höhle.
Es ist so schön, in dem kühlen Wasser zu planschen.
Zum Lunch probieren wir unsere Einkäufe vom gestrigen Markt. Von den Frucht-Dingern haben wir uns drei Packungen für 5 Quezales (ca. 70 Cent) gekauft. Die Konsistenz erinnert an eine Qualle, wenn man es aus den kleinen Plastikbecherchen schlürft....
Jetzt wird es anstrengend und wir erklimmen einen Mirador, sehr steil geht es ca. 300m nach oben.
...und die Aussicht ist fantastisch, die Poolterassen von Semuc Champey sind sehr sehr schön.
Später dürfen wir auch noch etwas planschen...

Mit dem Chickentaxi geht es wieder zurück nach Lanquin. Die Touris dürfen/müssen auf der Ladefläche stehen. Uns macht's Spass.
Am nächsten Tag fahren wir nach Flores, dem Eingangstor zu den Ruinen von Tikal.
Man beachte die gut ausgestatteten Proportionen der Schaufensterpuppe.
Nahe des Eingangs zu den Ruinen von Tikal steht ein sehr schöner Ceiba-Baum, die zu den höchsten Arten im Dschungel gehören.
Auf dem Weg begegnen uns meherere Coatis, die Waschbären ähneln und Allesfresser sind. Dieses Exemplar hat die Verpackung eines Schokoriegels gefunden.
Tikal gilt als eine der bedeutendsten Maya-Städten. Von vermuteten 14000 Gebäuden sind bislang nur einige wenige freigelegt. Darunter die grössten Strukturen rund um den zentralen Platz mit den höchsten Gebäuden. Von einem etwas entfernten Tempel kann man die anderen Stätten im Licht des Sonnenuntergangs betrachten.
Der riesige Ceiba-Baum am Eingangspfad gefällt uns besonders.
So ein komischer Vogel...
Die Abendstimmung in Tikal ist sehr schön, im Hintergrund türmen sich dunkle Gewitterwolken.
Am nächsten Morgen stehen wir um 3.30 Uhr auf für die Sonnenaufgangstour. Unser Touranbieter ("RELIABLE" nach eigenen Angaben) hat uns Treffpunkt und einen Guide genannt, den wir um 4 Uhr treffen sollen. Als um 4.30 Uhr niemand erscheint, wandern wir zum Eingang um dort zu warten. Um 5 Uhr schliessen wir uns kurzerhand einer anderen Gruppe an. Der neue Guide erklärt uns nachträglich, ja, den anderen (uns ursprünglich zugeteilten Guide) kenne er, er wäre heute aber nicht da. Nur gut, dass wir uns für Eigeninitiative entschieden haben...

Der Sonnenaufgang ist dann auch enttäuschend, da nicht sichtbar (Nebel). Wenigstens ist der Guide gut und wir sehen noch ein paar Vögel. Oben zwei Tucanets.
Der Guide erklärt uns einiges zur Historie und Entstehung von Tikl und zeigt uns neben dem Kaugummibaum und noch einige weitere Bäume und Pflanzen.
Im Dschungel wimmelt es nur so von Leben, insbesondere Insekten. Die Stechmücken plagen uns schon den ganzen Urlaub sehr. Das Wespennest an unserer Terrasse haben wir erst kurz vor dem Auschecken entdeckt...
Mit dem Tag in Tikal endet unsere Zeit in Guatemala und wir wechseln für unseren letzten Urlaubsabschnitt nochmals nach Belize...