Dienstag, 31. Mai 2016

Philippinen - Malapasqua und Moalboal

Durch unsere spontane Planänderung haben wir nun drei Tage mehr Zeit auf den Visayas, einer Inselgruppe im Süden der Philippinen. Da die Distanzen und Reisezeiten auch hier recht gross bzw. lang sind, muss man jeweils ungefähr einen Tag einrechnen, um von einem Ort zum nächsten zu gelangen.

Die Visayas liegen im Herzen des sogenannten "Korallendreiecks". Hier ist also maximal viel Zeit unter Wasser angesagt. Die frühere Anreise ermöglicht es uns, doch noch einen Aufenthalt in Malapasqua einzulegen. Diese kleine Insel ist unter Tauchern für die Sichtung von Tresher Sharks (Fuchshaien) weltbekannt (dazu später mehr).

Zunächst einmal reisen wir mit dem Flugzeug via Cebu, dem Bus nach Maya und letztendlich der Fähre nach Malapasqua.


Bevor wir mit dem Mini-Boot von der Fähre an den Strand befördert werden, schauen wir staunend dem lokalen Schwimm- und Schnorchelkurs zu.

Auf der Insel selber haben wir uns ein kleines Boutique-Resort ausgesucht, das erst letztes Jahr eröffnet hat. Die Zimmer sind wunderschön und die Terasse riesig. Wir fühlen uns auf Anhieb sehr wohl.
 
Die Insel selber hat eine sehr entspannte Atmosphäre und lädt jeden Nachmittag/Abend zu einem Cocktail am Strand ein.

Gleich am nächsten Morgen heisst es um 4:30 Uhr aufstehen. Warum? Um 5:30 Uhr startet das Tauchboot zu einem Unterwasserplateau, an dem man die Tresher Sharks sehen kann. Da diese Tiere hauptsächlich nachtaktiv sind, darf es nicht allzu spät sein.

Kaum sind wir unten, taucht auch schon das erste Tier aus der Dunkelheit auf. Der Fuchshai zeichnet sich durch die Länge seiner oberen Schwanzflosse aus, die ein bis zweimal seiner Körperlänge entsprechen kann. Die Tiere können damit bis zu 4 Meter lang werden. Wir sind begeistert und völlig fasziniert. Wir haben auch wirklich einen gute Tag erwischt, die scheuen Tiere kommen ganz nah zu an den Tauchern vorbei.

Am nächsten Tag geht es mit dem Tauchboot zu einer etwas entfernter liegenden Insel (Gato Island). Hier entdecken wir wieder allerlei kuriose Unterwasserlebewesen.
ein lustig gefärbter Filefisch und der immer sehr fotogene Feuerfisch
Diese Seeschnecken sind aussergewöhnlich gross (> 10 cm). Laut unserem Divemaster hat die untere den Spitznamen "Tschernobyl-Nacktschnecke"




Hier noch ein wunderschöner, pink-neongrüner Flachwurm (die Farben kommen auf dem Bild leider nicht so schön raus).
Der Krebs mit dem korallenartigen Bewuchs auf dem Panzer sieht lustig aus. Wir sind immer wieder fasziniert, wie viele unterschiedliche und aussergewöhnliche Tiere unter Wasser zu finden sind.
Noch mehr schöne Schnecken und unsere kleine Divemasterin mit ihrer lustigen Öhrchenhaube.
Lecker, Tintenfische. Da sie in Paarungsstimmung sind, schwimmen sie nicht gleich weg und lassen sich aus kurzer Distanz fotografieren.
Den Steinfisch sollte man jedoch nicht versuchen zu essen, er ist bei Berührung hochgiftig.


Wir zwei auf dem Tauschschiff bei der Oberflächenpause vor Gato Island.

Wer in Südostasien unterwegs ist, der sollte sich auf keinen Fall eine Massage entgehen lassen. Aus dem SPA-Menü kann man aus einer Vielfalt von unterschiedlichen Massagen auswählen und zahlt dafür nur 10-20 EUR pro Stunde. Entspannung für den Geldbeutel und den Körper ;-)

Danach geht es zu Dinner an den Strand, wo man neben philippinischer Küche auch der traditionelle Italiener nicht fehlen darf. Dieses Restarant war allerdings so gut, dass es selbst in Italien nicht besser sein könnte.


Nach dem letzten Frühstück sind wir auch schon wieder auf dem Weg zu unserer nächsten  Station: Moalboal auf der Insel Cebu. Während wir auf die Fähre warten, machen wir Bilder vom lokalen Friseursalon, den badenden Kindern und vom Inselleben.

Weiter geht es mit der Fähre, dem Mini-Van, dem Bus und schliesslich dem Tricycle nach Moalboal.

Die Tricycles sind ein beliebtes Kurzstrecken-Taxi und auch oft phantasievoll und bunt gestaltet. Eines zu finden ist kein Problem. Bereits mit dem Verlassen des Buses hat uns ein Fahrer anvisiert und lässt und nicht mehr aus den Augen. Nach einem kurzen Stop am Geldautomaten taucht er auch schon hinter uns auf und bringt uns nach etwas Verhandlung für einen kleinen Betrag ins Hotel.

Das Blue Orchid-Hotel ist hauptsächlich blau eingerichtet (wie überraschend) und liegt als letztes Resort ganz ruhig gelegen an der Küste.

Auch hier steht Tauchen auf dem Programm. Die Korallenvielfalt, Farbenpracht und Intaktheit begeistern uns sehr.

Der eigentliche Grund für einen Aufenthalt in Moalboal ist aber die seit mehreren Jahren konstante Anwesenheit eines Sardinenschwarms, der sich aus Millionen von Tieren zusammensetzt. Einen solchen Schwarm zu betauchen oder zu beschnorcheln ist ein einmaliges Erlebnis.

Die Anglerfische (Frogfisch) sind normalerweise selten und extrem schwer zu finden. Ein echtes Taucher-Highlight. Hier auf den Philippinen sehen wir sie fast im Duzend in verschiedensten Farben und Grössen (von 2mm Baby-Frogfisch bis 25cm Giant-Frogfisch).

Bei Ebbe kann man über einen betonierten Pfad bis fast an die Riffkante oder zum nahegelegenen White Beach laufen.
  

Der Sonnenuntergang von der gerade erst für eine anstehende Hochzeitsfeier erweiterten Sandterasse ist sehr schön.

Ein weiteres Highlight ist Esmeralda, ein zahmer Hornschnabel-Vogel. Wer hat denn schon einmal einen Vogel gesehen, der aktiv Körpernähe und Zuneigung sucht und sich von Wildfremden genüsslich den Nacken kraulen lässt?

Am letzten Abend gehen wir nochmals am Hausriff schnorcheln. Am liebsten wären wir gar nicht mehr aus dem Wasser gegangen. Es ist einfach unglaublich, was wir dabei alles gesehen haben: Über Nacktschnecken, Seesternen, senkrecht schwimmenden Fischen, bis hin zu Riesenmuscheln, Seeigeln und allerlei Jungfischen und Raritäten war hier alles dabei.

Die Teile 3 und 4 des Philippinen-Blogs folgen demnächst...