Unser diesjähriges, grosses Reiseziel sind die Philippinen. Wir haben "nur" drei Wochen Zeit, ein paar Fleckchen der 7107 Inseln zu entdecken.
Wir starten direkt im Herzen der Philippinen, in Manila. Im ersten Teil der Reise wollen wir die Insel Luzon mit dem Mietwagen erkunden.
Auf den Strassen bekommen wir einen guten Eindruck der Philippinischen Mentalität: bunt, lebensfroh, chaotisch, improvisiert und leider oft auch sehr arm.
Besonders die Gefährte sind sehr phantasievoll - seien es die mit Chrom, LEDs und Spoilern verzierten Busse, in deren Bemalung von Heiligenbildern und Bibelzitaten bis Manga-Helden, Actionfiguren und König der Löwen alles vertreten ist. Oder die Motorrad-Tricycles, die in allen erdenklichen Formen und Farben daherkommen, manchmal auch nur mit Muskelkraft betrieben.
Auf dem Weg ins Hochland gibt es am Strassenrand immer wieder allerhand kurioses zu sehen. Hier zum Beispiel ein Laden, der überlebensgrosse geschnitzte und bemalte Holzstatuen anbietet. Auch hier muss sich die heilige Maria den Platz teilen mit den Fantastic Four und den Tieren aus Madagascar.
Der grosse Löwenkopf, der plötzlich aus dem Nichts am Strassenrand auftaucht, ist gemäss Internet auch eine Sehenswürdigkeit, der Sinn dahinter entzieht sich uns etwas.
Die Stromversorgung bringt uns auch zum Staunen. Dass das funkioniert und jeder Haushalt mit Strom verorgt wird, gleicht einem Wunder. Wir fragen uns, wie das einem Taifun stand halten soll. Tut es vielleicht auch nicht, vielleicht wird nach jedem Sturm einfach alles wieder neu verkabelt?
Michael schlägt sich im allerschlimmsten Verkehrschaos in Manila tapfer durch und schlängelt sich bald wie ein Einheimischer durch die verstopften Strassen, in denen keine Regeln gelten.
Nach 1.5 Stunden haben wir das Grossstadtchaos verlassen und fahren im Landstrassenchaos weiter.Nach 6 Stunden Fahrt erreichen wir unser Hotel in Baguio (Casa Bianca). Zimmer und Restaurantbereich sind liebevoll hergerichtet.
Im Zimmer haben wir uns erst einmal eine leckere Mango verdient, die wir am Wegesrand von einem kleinen Obstverkäufer für wenig Geld erstanden haben. Die Mangos sind die besten, die wir je gegessen haben (da lacht Nadine auch trotz Bad-Hair-Day).
Eigentlich wollen wir vor der Weiterfahrt noch in den Botanischen Garten von Baguio, aber da wir zu K.O. sind und lieber länger schlafen, muss eine Phototour durch das Hotelgärtchen reichen.
Baguio ist, trotz dass es über die Bergstrasse aus unserer Sicht schlecht erreichbar scheint, doch eine ansehnlich grosse Universitätsstadt mit mehr als 300.000 Einwohnern. Die umliegenden steilen Hänge sind dicht mit Häusern bedeckt.
Ein weiteres Beispiel von Improvisation: Leuchtgrüne PET-Flaschen dienen als Überlänge-Signal bei diesem LKW.
Ein weiterer Tag im Auto steht uns bevor. 3.5 Stunden sind laut Routenplaner angesagt, es sollen insgesamt 7 Stunden werden. Auf dem bekannten Halsema-Highway, angeblich eine der gefährlichsten Strassen der Welt, schlängeln wir uns die Berge hoch und runter und entlang.
Am höchsten Punkt des Highways erwartet uns uns ein Schild und ein schöner Aussichtspunkt.
Eine andere Passhöhe wird mit einer überdimensionalen Marien-Statue markiert.
Auch die Häuser sind improvisiert und phantasievoll. Es wird das zusammengeschustert, was verfügbar ist. Kaum ein Haus sieht "fertig" aus.
Auch die Strasse ist nicht immer in gutem Zustand. Erdrutsche haben an vielen Stellen die Strasse nur schwer befahrbar gemacht, an einer Stelle müssen wir die offenbar durchgerostete Brücke mit dem Weg durchs Bachbett umfahren.
Da sind sie endlich: Reisterassen. Dafür ist das Hochland von Nord-Luzon bekannt (und das relativ "kühle" Wetter). Einige der Reisterassen erhalten als UNESCO-Weltkulturerbe Anerkennung. Auf dem Weg erhalten wir schonmal einige schöne Eindrücke.
Endlich erreichen wir Abends unser Hotel, das Native Village Inn. Es ist recht abgelegen und vom Hauptort Banaue ein paar Kilometer entfernt, mit dem Mietwagen ist das aber kein Problem.
Das Hotel bietet beeindruckende Aussichten in das Tal mit dessen vielen Reisterassen, die von überdachten Viewpoints aus betrachtet werden können.
Besonders schön ist es, das aufkommende Gewitter zu beobachten.
Geschlafen wir in originalen traditionellen Ifugao-Hütten. Die Unterkunft ist einfach, aber etwas richtig besonderes. Das gemeinsame Bad ist kein Problem.
Der ganze Hotelbereich ist wunderschön angelegt, gut gepflegt und die Mitarbeiter sind sehr freundlich. Insgesamt fühlen wir uns sehr wohl und können das Hotel weiterempfehlen.
Hier sieht man unseren Mietwagen.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug ins Umland. Wir durchqueren den Ort Banaue, der erstaunlich hässlich ist, und offenbar seit der Veröffentlichung unseres Reiseführers stark gewachsen ist. Vor drei Jahren sollen hier nur 2500 Menschen gewohnt haben, für uns sieht es nach 10x so viel aus.
Wir wollen ins Dorf Batad, das zwar nur zu Fuss erreichbar ist, dessen Reisterrassen aber besonders beeindruckend sein sollen.
Der Fortschritt hat unseren drei Jahre alten Reiseführer inzwischen überholt und wir müssen nur noch die letzten 20min zu Fuss bewältigen, nicht mehr den ganzen Weg von der Passhöhe hinunter ins Dorf. Auf dem Sattel geniessen wir eine leckere frische Kokosnuss und geniessen die Aussicht in die Berge.
Am Endpunkt der Strasse möchte der geschäftstüchtige Einheimische für den "bewachten" Parkplatz am Strassenrand Gebühren wie im Züricher Parkhaus. Nach einigen Verhandlungen einigen wir uns auf (immernoch überteuerte) 80 Pesos (ca. 1,40 Euro) für die 2-3 Stunden Parkdauer.
Wir begeben uns auf mal mehr und mal weniger ausgebauten Pfaden entlang der Terassen zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Tal.
Der Aufstieg ist sehr anstrengend in der schwülen Hitze, aber die Umgebung ist so schön, da lohnt sich jeder Schweisstropfen.Natürlich ergeben die Reisterassen unzählige Fotomotive...
Auch an diesem Tag zieht ein grosses Gewitter auf. Wir schaffen es leider gerade nicht rechtzeitig vor dem Regenschauer zurück zum Auto.
Wir sind froh, dass wir ein eigenes Transportmittel haben und nicht auf einen öffentlichen Bus oder Tricycle warten müssen.Auf dem Dach mitfahren, wie diese Touristen, macht auch nur bei schönem Wetter Spass.
Auf dem Rückweg halten wir nochmals an den Viewpoints über Banaue und bewundern diese Reisterassen. Nach dem starken Regenschaer gibt es eine ganz besondere Stimmung mit den tiefhängenden Wolken.
Genauso wie die Stromversorgung sind auch die Wasserleitungen improvisiert. Wir sehen auf der Fahrt immer wieder Menschen, welche die Wasserleitung mit Klebeband reparieren.
Nach zwei Nächten im Native Village Inn bei Banaue heisst es wieder Abschied nehmen vom Hochland. Ein weiterer anstrengender Fahrttag steht uns bevor. War die Bergstrasse voller Überhol-Herausforderungen, wird die Strecke später noch ergänzt durch unzählige Stadtverkehrs-Chaos-Herausforderungen, als wir uns durch dichter besiedeltes Gebiet kämpfen.
An einer Passhöhe machen wir nach 4 Stunden Fahrtzeit eine wohlverdiente Pause. An einer Anhöhe hat man eine sehr schöne Picknickstelle angelegt und wir geniessen die Aussicht. Ein paar Schritte weiter gibt es sogar eine ZipLine-Anlage. Trotz dem Schnäppchenpreis von umgerechnet 4 Euro verzichten wir auf den Nervenkitzel.
Unser heutiges Ziel ist Sta. Juliana, Ausgangspunkt für die Exkursion zum Pinatubo, die wir für den nächsten Tag gebucht haben.
Es ist längst dunkel als wir ankommen, aber im Alvin's Homestay werden wir herzlich empfangen und bekommen ein schönes Zimmer. Dass es sich bei dem Homstay um ein liebevoll gestaltetes und professionell geführtes Gästehaus handelt trifft uns ganz unwewartet, da wir blind die Unerkunft mit der Pinatubo-Tour gebucht hatten uns wir von Homestays sonst einen ganz anderen (nicht-)Standard gewöhnt sind.
Besonders freuen wir uns über die vielen Haustiere. Wir sehen zwei süsse Katzen (zu denen sich bald eine dritte gesellt) und neben denen ein Hund friedlich döst, ein weiterer Hund der uns freundlich anhächelt, ein zahmer Adler (!) und zwei zahme Krähen.Nicht alle Gefährte sind so schnell unterwegs wie wir...
Die Steilwände entlang des Flussbetts bestehen aus La'har: Material, das beim Vulkanausbruch in 1991 ausgestossen wurde und die gesamte Region um den Vulkan viele Meter hoch bedeckt hat. Insbesondere im Flussbett hat sich dieses Sandige Material gesammelt und wird nun von Jahr zu Jahr mehr abgeschwemmt. Bei Toblerone-förmigen La'har-Felsen machen wir einen Fotostopp.
Hier mitten in der Ödnis haben sich auch etwa zwanzig Kinder versammelt, die gegen ein Trinkgeld gerne Fotos mit den (anderen) Touristen machen. Das finden wir eigentlich nicht so gut, aber vielleicht urteilen wir voreilig: Es ist Wochenende und man könnte sich einreden, dass die Kids an Werktagen ganz vorbildlich in die Schule gehen, anstatt mit den Touris für Fotos zu posieren.
Die Fahrt das steinige und matschige Flussbett hinauf verlangt viel Fahrkönnen von den Jeepfahrern. Nicht alle machen es gut uns ein Fahrzeug bleibt stecken. Wir haben das Vergnügen, das aus nächster Nähe zu betrachten, da unser Jeep den Unglücklichen aus den Schlamm zieht. Die armen Passagiere müssen derweil aussteigen und stapfen ein paar Meter zu Fuss durch Wasser und Schlamm.
Die Wanderung zum Kraterrand hinauf entpuppt sich überraschend als einfacher, leicht ansteigender Pfad mit regelmässigen Rastpläzen.
Nadine geht auf volles (Magenatz-)Risiko und probiert ein selbstgemachtes Kokos-Wassereis von einem der einheimischen Verkäufer, das in einer Styropor-Kühlhaltebox einigermassen gefroren gehalten wir. Geschmeckt hat es sehr gut und der Mangen hat es zum Glück auch ausgehalten.
Die Filipinos begegnen uns sehr freundlich und offen und wir schliessen bald Freundschaft mit der einheimischen Wandergruppe, die ebenfalls an der Pinatubo-Tour teil nimmt. Dass diese Filipinos auch etwas schlitzohrig sind, kommt uns zugute: Der Chef der Wandergruppe integriert uns kurzerhand in seine Truppe und so werden wir durch den Checkpoint geschleust, ohne dass auffällt, dass wir die (zugegeben etwas überteuerten) Gebühren nicht bezahlt haben. Der Chef hat sichtlich Freude daran, uns verdutzte Ausländer unter seine Fittiche zu nehmen.
Der Letzte Teil der Wanderung führt uns weiter das schmaler werdende Flussbett hinauf.
Am Start des schmalen Pfades werden wir informiert, dass wenn wir länger als 20 Minuten bis zum Kraterrand brauchen, wir zu den "Rentnern" gehören. Es zeigt sich aber, dass die Zeit zum Gipfel nicht in Korrelation mit dem Alter steht sondern mit der Trittsicherheit. Ohne die Möglichkeit zu überholen und mit zwei überhaupt nicht-trittsicheren Mädels vor uns erreichen wir erst nach einer Geduldsprobe von 30 Minuten den Kraterrand.
Der Aufstieg hat sich gelohnt, der See im Krater bildet einen schönen Anblick.
Beim Abstieg legt ein Teil der Wandergruppe (und wir mit ihnen) einen Zahn zu und in gutem Marschiertempo sind wir bald wieder zurück bei den Jeeps. Leider hat sich einer unserer Mitfahrer mehr Zeit gelassen und wir müssen erst noch eine halbe Stunde auf ihn warten bis er auch endlich eintrudelt.
Wir sind schon wieder etwas nervös, denn wir haben an diesem Tag noch einen weiten Weg vor uns. Laut Routenplaner wird die Fahrt bis zum Zielhotel noch 3.5 Stunden dauern, die bisherige Erfahrung lässt uns befürchten, dass wir viel viel länger brauchen werden.
Anfänglich kommen wir auf unserer Fahrt auf dem Highway gut vorang. Leider müssen wir Manila einmal komplett durchqueren. Trotz mehrspuriger Stadtautobahn stecken wir im Dauerchaos und Dauerstau. Es wird langsam dunkel und wir haben die 4h-Fahrzeitgrenze bald überschritten, allerdings sind wir noch nicht einmal raus aus dem Stadtkern. Wir haben die Nase voll vom Autofahren und müssen einsehen, dass wir uns ziemlich verplant haben. Für die bisherigen Highlights (Reisterassen und Pinatubo) haben wir bisher 30 Stunden im Auto verbracht und der Erholungsfaktor war entsprechend gering.
Kurzerhand entschliessen wir uns, unsere Pläne zu ändern: wir brechen die Luzon-Rundreise ab, geben unverzüglich den Mietwagen zurück und buchen einen Flug für den nächsten Morgen nach Cebu. Wir wollen endlich Meer, Strand, Erholung.Erschöpft checken wir Abends im komfortablen Belmont-Airport ein, in dem wir auch schon bei der Anreise eine Nacht verbracht haben.
Im Nachhinein erfahren wir, dass Samstag (also an dem Tag, als wir unterwegs waren) das Verkehrschaos in Manila am schlimmsten ist und auch auf der nachfolgenden Landstrasse bis zu unserem eigentlichen Zielort hätte uns ein Stau nach dem anderen erwartet. Auch wenn es schade ist, dass wir das Festival in Lucban und den Taal Vulkan verpassen, haben wir sicher richtig entschieden.
mietwagen4 vergleicht für Sie weltweit die Angebote aller großen und kleinen Mietwagen-Vermieter. Wählen Sie Anmietort und Zeitraum aus und sehen Sie auf einen Blick alle Angebote. Das Beste: Mit wenigen Schritten ist Ihr Wunsch-Mietwagen schnell und komfortabel gebucht. Kein mühsames Vergleichen verschiedener Autovermietungen und Mietwagen-Angebote auf unterschiedlichen Seiten - mit mietwagen4 geht das jetzt ganz schnell und kinderleicht! Gleichzeitig sparen Sie mit unseren Mietwagen bis zu 60 % im Vergleich zu Angeboten vor Ort.
AntwortenLöschenSie haben Fragen? Kontaktieren Sie unser Service-Team über die kostenlose Hotline, wir helfen Ihnen gerne weiter!Sehen Sie mehr hier:günstige mietwagen .