Dienstag, 10. Januar 2017

Belize - Festland

Der letzte Teil unserer Reise führt uns wieder zurück nach Belize. Über den Landweg überqueren wir die Grenze und werden vom Shuttle bis in die Stadt San Ignacio gebracht.

Von dort aus geht es mit dem öffentlichen Bus weiter in Richtung der Lower Dover Field Station. Am Highway auf Höhe der Unterkunft werden wir rausgelassen. Zufällig kommt ein paar Minuten später die Besitzerin vorbei und nimmt uns - Belize-Style - mit. Auch gut, da wir so den fehlenden Kilometer nicht mehr mit Gepäck laufen müssen.

Die Lower Dover Field Station ist eine privat geführte Unterkunft, zu der ein Gebiet von ca. 500.000 Quadratmetern gehört. Darauf befinden sich die Hütten, ein Naturschutzgebiet, drei Flüsse und eine eigene Maya-Ruine.
Unter anderem wird hier auch Hibiskus angebaut, aus dem die Eigentümer einen eigenen Wein herstellen. Wir haben ihn natürlich verkostet und er hat ausgezeichnet geschmeckt.

 Auf mehreren Trails kann man das gesamte Grundstück erkunden. Links eine Ameisenstrasse im wahrsten Sinne des Wortes. Rechts in der Bildmitte ein Kolibri, die den gerade in Blüte stehenden Ceiba-Baum zuhauf bevölkern. 

 Viele der Bäume sind mit kleinen Schildern beschrieben. So wissen wir nun auch, an was für Bäumen Grapefruit (linker Baum linkes Bild) und Sternfrüchte wachsen.



Am kommenden Tag machen wir auf den Weg zu den weniger bekannten Ruinen von Xunantunich. Auf dem Weg dorthin muss man mit einer handbetriebenen Fähre einen Fluss überqueren. Die amerikanische Touristin hat es sich nicht nehmen lassen, dies selber auszuprobieren.

 Der Tempelkomplex ist zwar wesentlich kleiner als der von Tikal, er ist aber extrem gut erhalten. Ausserdem kommen nur sehr wenige Touristen hier her.

 Die Aussicht vom höchsten Bauwerk ist fantastisch. Uns gefällt es so gut, dass wir fast den ganzen Tag hier verbringen und im Schatten von einigen Bäumen relaxen und es uns gut gehen lassen.
In einer der Kammern des Tempels entdecken wir ein paar kleine Fledermäuse, die sich im halbdunkel vor der Sonne verstecken und dort auf den Abend warten. Erst bei Einbruch der Dunkelheit werden sie auf Jagd gehen.

 Die grosse männliche Eidechse sonnt sich und wacht über ihr Revier.

 Den zweiten Tag verbringen wir vollständig im Lower Dover und laufen sämtliche Wege ab. Dabei sehen wir riesige Farne und Palmwedel, sowie einen frischen Ameisenaushub, auf dem wir uns (bis zum nächsten Regen) verewigen.

 Ausser uns ist niemand unterwegs uns so können wir uns in aller Ruhe auf Fotojagd nach schüchternen Tieren wie diesem Eisvogel machen.

 Am Ende des einen Wegs steht einer der grössten und schönsten Bäume die wir je gesehen haben. Die Äste in 20-30 Meter Höhe haben Durchmesser von über einem Meter. So einen Baum hätten wir später auch gerne im Garten ;-)

Nach der Wanderung ist eine Abkühlung im Naturpool dringend notwendig. Ein Hüpfer vom umgefallen Ast kommt da gerade recht.
Ausserdem können wir hier unserem Gelegenheitshobby - dem Staudammbau im Kleinformat - nachkommen. Dieses Mal haben wir erstaunlich viel Erfolg, so dass der Wasserstand des Naturpools am Ende des Tages um ca. 5 cm angewachsen ist. 


 Die hauseigene Mayaruine besuchen wir auch. Hier ist fast alles noch überwachsen. Eine der Strukturen wird zur Zeit ausgegraben. Da helfen wir doch gerne ein klein wenig mit,
Eines ist aber jedenfalls klar: Die Arbeit der Archäologen ist wesentlich dreckiger und aufwändiger, wie es die Indiana Jones-Filme vermuten lassen.


Und schon sind wir auf dem Weg zu unsrem letzten Stop, dem Belize Zoo. Dieses Mal dürfen wir auf der Ladefläche vom Pickup mit zum Highway fahren, wo wir an der Bushaltestelle abgesetzt werden.

 Der Zoo beherbergt nur einheimische Tierarten. Ausserdem hält er nur Tiere, die gerettet wurden und nicht mehr ausgewildert werden können. Eine schöne Idee. 
So kommen wir endlich doch noch in den Genuss, zwei der Wappentiere von Belize zu sehen, den Tukan und den Tapir.

 Belize ist eines der wenigen Länder, in denen es noch wilde Jaguare gibt. Diese sind jedoch stark vom Aussterben bedroht, da ihnen vom Menschen der Lebensraum streitig gemacht wird.
Im Zoo sind wunderschöne Tiere zu sehen, die entweder miteinander spielen oder einfach ein wenig abhängen.

 So ein Zooleben ist doch schon sehr anstrengend. Dauernd wird man fotografiert. Da muss ein sehr grosses Gähnen mit anschliessendem Schläfchen doch drin liegen, oder?
Links ist kein Babyjaguar, sondern eine ausgewachsene Tigerkatze zu sehen, süss oder?

 Eine absolute Rarität gibt es auch noch. Die Harpyie. Sie gehört zu den grössten und stärksten Greifvogelarten der Welt. Zu ihrer Beute gehören Affen und Faultiere.

Die letzte Nacht sind wir in der Forest Lodge des Tropical Education Center, die zum Zoo gehört.
Am Abend gibt es das vielleicht traditionellste Gericht von Belize: Hühnchen mit Bohnenreis, dazu Krautsalat und gebackene Bananen.

 Die Abendstimmung am Weiher ist wunderschön. Da es keinen Wind hat, ist die Oberfläche spiegelglatt, so dass man die Bilder fast ohne Unterschied umdrehen könnte.

 Am Tag der Abreise haben wir am Morgen noch ein wenig Zeit und beobachten nochmals einige Vögel. Links ein Eisvogel und rechts huscht der letzte Kolibri des Urlaubs aus dem Bild.

 Die Idee einer Familie aus Kalifornien gefällt uns gut. Sie sind offenbar schon eine Weile unterwegs und verewigen ihre Reiseroute mit einer selbst gemalten Karte auf dem Fahrzeug.

 Und schon geht es wieder via Miami zurück nach Hause. Bei gutem Rückenwind rauschen wir in 8 Stunden über den Atlantik. Maximalgeschwindigkeit: 1160 km/h. Damit lassen wir die kleineren Flugzeuge "links liegen".

Müde aber glücklich kommen wir nach über 24 Stunden zuhause an.

Fazit: Sowohl Belize als auch Guatemala haben uns gut gefallen. Belize ist zwar recht teuer, dafür sind die Menschen hier aber alle sehr gut gelaunt und freundlich.
Guatemala hat ebenfalls sehr viel zu bieten und ist touristisch noch nicht allzu sehr überlaufen. Hier kann man noch echte Traveller-Abenteuer erleben. Man muss zwar ein wenig "discomfort" in Kauf nehmen (viele Busstunden auf teilweise katastrophalen Strassen), dafür wird man dann aber mit landschaftlichen Highlights belohnt. Auch hier waren die Menschen, denen wir begegnet sind, überwiegend freundlich. Weder waren die Verkäufer aufdringlich, noch wurde trotz der grossen Armut gebettelt. 
Insgesamt hat sich der Aufenthalt sehr gelohnt und wir sind wieder um zwei Ländererfahrungen reicher.

Viele liebe Grüsse und vielleicht bis bald,
Michi und Nadine

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