Hallo zusammen,
vielen Dank für die lieben Geburtstagsgrüsse für Nadine über Blog, Email,
WhatsApp oder Telefon. Sie hat sich sehr gefreut J
Inzwischen sind wir schon einige Tage in Australien
unterwegs und reisen mit Michaels Eltern durch die Lande. Allerdings gibt es
hier kaum kostenlosen Internetzugang. Deswegen sind wir mit unseren Emails und unserem Blog kräftig in Verzug.
Bald kommen aber die ersten Bilder aus Australien: Sydney
und der tropische Norden überhalb von Cairns haben uns gut gefallen.
Nun aber erst zur Vollständigkeit
ein Post zu unserem Südamerikaabschluss...
Liebe Grüsse
Nadine und Michael
TORRES DEL PAINE / SANTIAGO DE CHILE:
Von unserer Reise sind nun fast fünf Monate vergangen und
wir haben den amerikanischen Kontinent verlassen. Unsere letzten Tage in
Südamerika verbringen wir wieder in Chile: noch ein Stop in
Patagonien (Puerto Natales), bevor wir nach Santiago de Chile fliegen.
In Puerto Natales wollten wir ursprünglich 3 Tage einen Teil
des unter Wanderern weltbekannten W-Treck im Torres del Paine Nationalpark machen. Dummerweise war der Bus schon voll, als wir (zugegebenermassen sehr
kurzfristig) am Vorabend das Ticket kaufen wollten - was uns zwar einen
relaxten Zusatztag in Bariloche beschert hat, aber leider einen Tag weniger für
den Nationalpark in Chile bedeutet.
Mit einem Dreitagestrekking wird es also nichts mehr, ist
aber auch nicht so schlimm, da wir uns so die extrem überteuerten und
unbequemen Refugios im Nationalpark ersparen können.
Hinweis für die Roli: Vorsicht, weiter unten kommt wieder ein Spinnenfoto! ;-)
Wind, Wind, Wind. Ein sturmartiger Wind begleitet uns durch Patagonien und hat in Puerto Natales weiter an Stärke gewonnen
Dieses Tier ist das Maskottchen von Puerto Natales. Was es genau ist können wir nicht sagen, denn die Erklärungsplakette fehlt. Dass Nadine ihm frech auf den Schwanz getreten ist, hat ihm offenbar nicht gefallen.
Heimatgefühle - im Supermarkt gibt es Knax Essiggurken aus Hengstenberg. Das haben wir auf dem ganzen amerikanischen Kontinent sonst nicht gesehen.
Aber statt den Essiggurken gönnen wir uns lieber ein riesiges Eis mit dreifach-Schokiüberzug.
Auf der Busfahrt zum Torres del Paine Nationalpark legen wir eine grössere Pause ein, bis geschätzte eine Millionen Schafe die Strasse überquert haben.
Das Wetterglück ist uns wieder hold und an unserem Hauptwandertag, an dem wir zur Basis des Bergmassivs „ Torres del Paine“ laufen, scheint die Sonne.
Die Wanderung ist anstrengend, Michael erklettert jedoch auch die letzten Felsen vor den berühmten Torres del Paine.
In der Abendsonne warten wir auf den Transferbus, der uns aus dem Nationalpark abholt. Ohne Bewegung und mit dem starken Wind ist es wieder sehr kalt und wir ziehen alle Klamotten an, die wir dabei haben.
...zurück in Puerto Natales. Nicht nur in typisch chinesischen Allerleiläden, sondern auch im Zeitschriftengeschäft gibt es offenbar Kätzchen zu kaufen.
Auch in Santiago de Chile haben wir Glück mit dem Wetter und die Plaza de Armas zeigt sich von ihrer schönsten Seite.
Nicht nur wir kommen auf die Idee, uns einer "Free City Tour" anzuschliessen. Auch ca. 30 weitere Touristen und 3-4 Strassenköter lauschen den enthusiastischen Erklärungen unseres sympathischen Guides.
Demonstriert wird nicht nur in Buenos Aires, auch in Santiago haben wir eine lautstarke Demo inkl. umfangreichem Polizeiaufgebot erlebt.
Santiago gefällt uns gut und wir lauschen eine Weile den richtig guten Strassenmusikanten.
Unser letztes Bierchen in Südamerika - bei so einem schönen Etikett wird man ganz wehmütig.
Als wenn wir vom Bergwandern nicht genug hätten, wandern wir Abends noch kurzerhand den Hausberg hinter unserem Hostel hoch. Zu sehen gibt es auf dem Gipfel eine Jungfrauen-Statue, einen schönen Park und eine tolle Aussicht über die Stadt. Wieso neben uns noch so viele andere Leute auf dem Berg sind (inklusive Fernsehkameras und grosse Fotoapparate), erfahren wir erst später. Offenbar hat ohne unser Wissen eine (partielle?) Sonnenfinsternis statt gefunden. Wir sind leider zu früh wieder runter gelaufen weil wir Abends noch den neuen James Bond im Kino gucken wollten (Empfehlung an alle, die ihn noch nicht gesehen haben).
Wir sind durch Dschungel, Wildnisse und Nationalparks gewandert - doch die grösste Spinne begegnet uns auf dem vielbegangenen Weg vom Berglein inmitten von der Grossstadt Santiago de Chile. Wer hätte das gedacht...
@Arno: Was für ein nettes Tierchen ist das denn genau?
Unser kleines Fazit für Südamerika:
Die Vielfalt und die Unterschiede der einzelnen Länder sind enorm, kein Wunder bei einem so grossen Kontinent. Über jedes Land könnte man eigene Geschichten und Erlebnisse wieder geben und es ist schwierig, allgemeine Aussagen über „Südamerika“ zu treffen.
Wir hatten den Eindruck, dass die Menschen sehr höflich und freundlich, aber eher zurückhaltend sind - sicher nicht so offensiv freundlich und offen wie in den USA. Es stimmt auch sicher, dass die Servicequalität in Restaurants und Hostels Chile und Argentinien oft zu wünschen übrig lässt.
Die Unterschiede zwischen arm und reich sind je nach Region stark an den Behausungen und Lebensumständen zu sehen, wohingegen die persönliche Armut für uns Touristen nicht so präsent ist. Bettler oder Obdachlose sieht man relativ wenig und auch von Verkäufern wird man kaum belagert.
Was Pünktlichkeit und Organisation angeht, waren wir insgesamt positiv überrascht. Ausflüge, Transporte, öffentlicher Verkehr, Buchungen etc. haben reibungslos funktioniert, wenn auch mit nach deutschen Verhältnissen recht grossem Personalaufwand. (Natürlich hat nicht immer alles geklappt wie z.B. der Flug mit LADE nach El Calafate...).
Die viventura-Gruppenreise war super und toll organisiert. Es war richtig schön, sich nicht jeden Tag Gedanken über das Programm, Essen und Übernachtung des folgenden Tages machen zu müssen. Wir haben in kurzer Zeit viele Highlights von Peru und Bolivien und die Gesellschaft unserer deutschen Mitreisenden und unseres Reiseleiters genossen. Die Kehrseite der perfekten Betreuung und der Gruppenaktivitäten ist jedoch, dass manchmal der individuelle Kontakt zu den einheimischen Menschen und das Abenteuer des selber-organisierens fehlte. Es ist eben ein anderer Reisestil.
Sicherheitstechnisch ist uns nichts negatives passiert, kein Überfall und kein Diebstahl. Ok, bei Michaels Fototasche in Lima waren wir irgendwie selbst schuld. Solange wir individuell unterwegs waren, haben wir meist öffentliche Verkehrsmittel benutzt, und auch dort ist trotz einiger Warnungen nichts passiert.
Insgesamt haben wir uns in Südamerika sehr wohl gefühlt und sind viel besser als erwartet zurecht gekommen. Unsere Spanischgrundkenntnisse haben dabei geholfen.
Auf jeden Fall werden wir irgendwann wieder kommen. Ganz oben auf unserer
ToDo-Liste steht Kolumbien. Wir haben so viel Gutes gehört, dass es unser nächstes Reiseziel in Südamerika werden wird. Auch Brasilien werden wir sicher noch einen Besuch abstatten.