Donnerstag, 8. November 2012

Argentinien - Bariloche und Umgebung

In Buenos Aires haben wir unsere Koffer zum ersten mal komplett umgepackt. Alle warmen Sachen die wir dabei haben (und das sind nicht gerade viele) kommen nun ganz nach oben. Wir machen uns mit dem Nachtbus auf den Weg nach Bariloche, im nördlichen Patagonien. Was uns dort erwartet, konnten wir uns bisher nur vage vorstellen. Auf jeden Fall rechnen wir mit kalten Temperaturen und wechselhaftem Wetter. Running Gag unter den Einheimischen wenn man sie nach dem Wetter für den kommenden Tag fragt: "Patagonian". So ist es offenbar unmöglich, eine genaue Prognose abzugeben. In den kommenden Tagen werden wir erfahren, warum. Wir haben insgesamt extrem viel Glück. Es ist überwiegend sonnig bis sehr sonnig. Der Wind ist zwar kalt und sehr stark, wir haben jedoch nur an einem von acht Tagen Regen. Das Wetter selbst ändert sich aber aufgrund des Wins innerhalb weniger Stunden und ist somit tatsächlich nur sehr schwierig vorhersagbar.
Bei der Planung der weiteren Route Richtung Süden finden wir einen Flug, der genau gleich viel kostet wie der Bus, der zu dieser Jahreszeit wegen der Unbefahrbarkeit der direkten Route noch einen grossen Umweg fahren muss. 1,5 Stunden Flug statt 28 Stunden Bus. Da überlegen wir nicht lange. Da der Flug allerdings nur einmal die Woche geht, verlängern wir unseren Bariloche-Aufenthalt um einige Tage, was uns die Möglichkeit gibt, für 5 Tage ein Auto zu mieten, mit dem wir daraufhin die Umgebung erkunden.
Schon die Anfahrt mit dem Bus durch das "Valle Encantado", das verzauberte Tal ist sehr vielversprechend. Gleich am ersten Tag mieten wir uns Mountainbikes, um die 25 km durch den Llao Llao-Nationalpark zu bezwingen.

Die Fahrt führt am besten (und sicher auch teuersten) Hotel Argentiniens vorbei. Ein Golfresort inmitten der malerischen Landschaft.
Juhuuuu. Es ist so schön hier. Wir machen an einem winzigen, aber wunderschönen Kieselstrand Mittagspause und beobachten Caracaras (eine mit den Falken verwandte Art) aus allernächster Nähe.
Wenn das Wasser nicht nur 8 Grad hätte, würde es glatt zu einem Bad einladen. Wir geniessen statt dessen die Aussicht und füllen unsere Speicherkarten mit Landschaftsmotiven.
Diese Aussicht von einem kleineren Berg in der Nähe von Bariloche wurde von Lonely Planet in die Top 10 der "most beautiful landscapes on the planet" gewählt.
Der ausgetrocknete Bambus steht für uns Spalier. Erst von einiger Entfernung sieht man, wie riesig die Bäume hier sind.
Kurz vor Ende der Radtour gönnen wir uns ein leckeres Bier. Das tut gut. Nur warum ist es so schnell leer?
Endlich kommen auch einmal die Stirnbänder zum Einsatz. Nadine verwendet es, damit sie nicht an den Ohren friert. Michi, damit er noch etwas sieht...jaja, die Haare sind seit dem letzten Friseurbesuch in den USA ziemlich gewachsen.

Hier ein Blick auf Bariloche an der Küste des Nahuel Huapi Sees. Ausserdem ein Falke, der es sich auf einem Autodach gemütlich gemacht hat und vor einem Restaurant auf Reste von argentinischem Steak (sehr lecker) zu warten scheint.

Auch der Spieltrieb kommt hier nicht zu kurz. Mit dem Leatherman Tool und umliegendem Material wird kurzerhand ein kleines Boot gebaut, das kurze Zeit später den Fluss hinuntertreibt.
Auch Bäume werden für die gute Aussicht benutzt.

Zur körperlichen Ertüchtigung versuchen wir uns im Fels-Kugelstossen und befördern einige Exemplare in den See.
Im Nationalpark "Los Arrayanes" gibt es rötliche Bäume zu sehen, die sehr selten und schützenswert sind.

Am Strand von Villa la Angostura machen wir seltsame Entdeckung. Wie immer, wenn wir irgendwo ans Wasser kommen, will Michi ein Steinchen ins Wasser werfen.
Die erste Überraschung kommt beim aufheben des Steins - so leicht! Die zweite Überraschung: der Stein schwimmt!!!
Die Bimssteine kommen von einem Vulkanausbruch in der Nähe, der letztes Jahr alles mit einer Ascheschicht überzogen hat.
Im Wald stösst man immer wieder auf mit alter Asche überzogene, tote Bäume. Teils bestehen die ganzen Wanderwege aus der sandartigen Asche. 
 

Dieser umgeknickte Baum hat den Wanderweg genau nicht versperrt.

Am Abend bekommen wir dann sogar noch den Yeti zu Gesicht.
Am nächsten Tag machen wir uns mit dem Mietwagen auf den Weg der 7 Seen. Eine wunderschöne Route entlang der argentinischen Seenplatte.

 Im Hintergrund unser Chevrolet/Corsa und eine riesige Wiese voller Löwenzahn.
 Hier kann man wieder wunderbar Pause machen und die Seele baumeln lassen.
Flüsse ziehen eine magische Anziehungskraft auf Michi aus. Hier hat er sogar Nadine mit seinen Plänen, den Fluss umzuleiten, angesteckt.
Nachdem der Fluss umgeleitet ist, sind wir ganz glücklich und ruhen uns am Seeufer ein wenig aus.
Danach geht es mit dem Auto eine sehr steile Strasse bergauf - wie man an dem Schild deutlich erkennen kann.
Manchmal geht es auch recht zackig ums Eck. Dahinter lauert auch schon der nächste See. Dieses mal bauen wir kein Floss. sondern ein halbwegs seetaugliches Boot mit einem Segel aus Taschentuch, das der Wind auch sofort davonträgt.
Vorletzter Tag mit dem Mietwagen. Wir fahren zum Vulkan Lanin. Er gilt wegen seiner fast perfekten Kegelform als der schönste Berg Argentiniens. Am Fusse des Vulkans kann man eine schöne Rundwanderung machen. Die Berge im Hintergrund des Sees gehören bereits zu Chile.
Am letzten Tag fahren wir wieder in einen Nationalpark. Dort gibt es einen schwarzen Gletscher zu sehen, der soviel Gestein und Dreck aufgenommen hat, dass er tatsächlich fast komplett schwarz erscheint.

Wir belohnen uns nach den vielen Wanderungen mit einem Kilo leckerster Schoki aus der Region. Ob Nadine deswegen mehr grinst als der an den Baum gehäkelte Schneemann?
Im Hostel hat Nadine ausserdem eine neue Freundin gefunden. Das Kätzli ist dermassen verkuschelt und verschmust. dass man gar nicht von ihm ablassen kann.

Nächste Station ist El Calafate im südlichsten Patagonien.

Bis bald,
Michi und Nadine

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Lieben, wie immer ist es ein Vergnügen Euch aufgrund Eurer Berichte und Bilder einwenig zu begleiten. Ich freue mich dass Ihr so viele schöne Erlebnisse habt und wünsche Euch weiterhin eine gute Reise.
    Ganz liebe Grüße aus Aldingen

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  2. Hallo Nadine, hallo Michael,
    erstmal herzlichen Glückwunsch und alles Liebe zum Geburtstag, liebe Nadine. Da alle Tage so schön und interessant zu sein scheinen, wird bestimmt auch dieser Tag ein besonderer :) Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß, lieben Gruß aus Münster, Ela

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