Dienstag, 30. Oktober 2012

Argentinien - Buenos Aires

Hallo zusammen,

wir freuen uns immer sehr über Eure lieben Kommentare in unsererm Blog. Vielen lieben Dank :-)
Es ist immer schön, von Euch zu Hause zu hören, egal ob es nun über den Blog, Email, Skype oder WhatsApp ist.

Auch wenn wir jetzt im Moment schon weiter gereist sind nach Patagonien und wunderschönes Frühlingswetter geniessen (es blühen die Bäume und der Löwenzahn), schicken wir Euch hiermit noch ein paar Bilder aus Buenos Aires, wo wir die letzte Woche verbracht haben.

Wir haben mitbekommen, dass es in Deutschland schon geschneit hat. Aber wir hoffen, Ihr könnt die schönen Herbstfarben noch geniessen bevor der Winter entgültig einbricht.

Liebe Grüsse
Michi und Nadine
 
 
Da wir in Buenos Aires eine ganze Woche bleiben wollen, haben wir uns ein Apartment gemietet. Der Wochenmietpreis ist fast noch günstiger als ein Hostel und wir können eine eigene kleine Wohnung von 35qm beanspruchen, und das noch in Zentrumsnähe. Super!
Leider hat die Übergabe der Wohnung nicht so ganz auf Anhieb funktioniert, denn wir haben die Wohnung erst am Samstag für den kommenden Montag über "Quickbooking" reserviert und eine Übergabe um 9 Uhr vereinbart. Leider hatte die Vermietungsfirma erst am Montag um 9:30 Uhr angefangen zu arbeiten und wusste bis dahin noch nichts von der Anmietung. Zum Glück liess sich für 11 Uhr des selben Tages noch ein Termin mit dem Wohnungsbesitzer zur Übergabe vereinbaren.

Da wir in unserer Buenos-Aires-Woche leider nicht so viel Glück mit dem Wetter hatten, wurde dieser tolle, grosse Flachbildfernseher ausgiebig genutzt. Bei einem Einkaufsbummel wurde schnell noch ein HDMI-Kabel erworben, und nun konnten wir Filme vom Notebook auf dem schönen Fernseher anschauen.
 
Eine Tangoshow ist quasi Pflicht in Buenos Aires. Mittels intensiver Internetrecherche haben wir den Veranstalter "We Are Tango" gefunden, der eine Show mit tollen Tänzern in kleinem Kreis zu bezahlbarem Preis anbietet. Man glaubt es kaum aber bei den normalen Shows kommt man nicht unter 100 Euro pro Person davon. Hier haben wir "nur" ca. 50 Euro hingelegt und haben einen super Abend erlebt mit gratis Tango-Tanzlektion, toller Musik, super Tänzern inklusive Wein und Snack.
Hier versuchen wir uns an den ersten Tango-Tanzstunden. Im Vergleich zu manch anderem Pärchen haben wir uns gar nicht so schlecht angestellt.
 
So sieht es aus, wenn man so richtig gut tanzen kann... 

Leider haben wir den Treffpunkt für die kostenlose Stadtführung verbummelt. Als Alternative setzen wir uns in den Touri-Bus und lassen uns bequem durch die Stadt fahren. Die ganze Rundfahrt geht (ohne Aussteigen) 3.5 Stunden. Zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten wird immer Tango-Musik gespielt, was uns zunächst gut gefällt. Leider wird immer das selbe Lied wiederholt. Nach gefühlten 100 Wiederholungen nehmen wir die Kopfhöhrer doch lieber runter und geniessen die Stadt ohne Musik.


Ausblick auf die wohl gefährlichste Strasse der Welt. 7 reguläre Spuren pro Richtung, wir sind froh, dass wir hier nicht Auto fahren müssen. Als Fussgänger ist es jedoch nicht ganz so spannend, da es hier zumindest Ampeln gibt, manchmal sogar auch für Fussgänger.

Hier ein lustiges Graffiti aus dem Touri-Bus heraus fotografiert. Es fällt uns auf, dass in südamerikanischen Städten oft schöne Graffitis zu finden sind.

In Buenos Aires wird viel demonstriert. Hier eine kleine, laute Demo vor einer Baustelle. Wofür oder dagegen? Das haben wir leider bei keiner der Demos herauslesen können.

Im bekannten Distrikt "La Boca" gibt es viele bunt bemalte Häuschen und viele viele Souvenirshops. 

In Boca steigen wir aus unserem Touri-Bus aus und gönnen uns typisch argeninisches Barbecue (Asado von dem Parillada/Grill), mit allerlei Fleisch und Wurst. Mhhhm, lecker. 
In Boca steht ausserdem das Stadion der weltbekannten "Boca Juniors", dem Traditionsverein schlechthin. Leider haben wir es trotz einiger Bemühungen nicht zum sonntäglichen Spiel geschafft. Der letzte Versuch, Karten direkt vor dem Spiel auf dem Schwarzmarkt zu erstehen, ist wegen einem gehörigen Wolkenbruch - gefolgt von starkem Dauerregen - (zum Glück) ins Wasser gefallen. Das Spiel endete 0:0 (laaaangweilig). 

Diese künstliche Blüte öffnet und schliesst sich mit den Tageszeiten und richtet sich an der Sonne aus. Echt cool.

Das ist auch ein Foto wert. Die Südamerikaner scheinen Hunde echt gern zu haben. Hier werden einige gut gepflegte und gehütete Exemplare von einer professionellen Gassiführerin spazieren geführt.
Normalerweise allerdings laufen die Hunde den lieben langen Tag frei und ohne ein Herrchen durch die Gegend. Wenn man durch einen Ort läuft, ist man meist nie lange ohne einen vierbeinigen Begleiter. 
Wir sind zwar keine Hunde-Fans, aber für Hunde-Phobiker sind die streunenden, meist ziemlich grossen Hunde hier sicher ein Graus.

Buenos Aires ist sehr konsumorientiert und hat mit den Galerias Pacifico ein Einkaufscenter, das mit Kuppel und Freskenbemalung fast wie eine Kirche aussieht. Michael hat sich gleich die Touristen-Rabattkarte besorgt. An diesem Tag haben wir nur 1,50 Euro beim Mittagessen gespart. Allerdings haben sich die 20% Rabatt für Nadines neue Schuhe zwei Tage später durchaus rentiert. Juhuu, ein Schnäppchen gemacht :-) 

Auf dem Platz des 7. Mai wird fast ständig für irgendwas demonstriert. Das Polizeiaufgebot ist beträchtlich, wobei wir diese Wasserwerfer nicht in Aktion beobachten konnten. 


Im neuen Hafenviertel unternehmen wir an einem Nachmittag einen Spaziergang. Die Brücke mit Skyline erinnert an Hamburg, und der riesige Kran (Made in Germany) erinnert irgendwie an "Transformers".
 
In einem kleinen Park können wir wilde Papageien beobachten.

Eigentlich wollten wir von Buenos Aires aus einen Tagesausflug nach Uruguay unternehmen. Allerdings war die Fähre doch zu teuer und wir haben uns statt dessen entschieden, mit einem Zug nach Tigre zu fahren, was das Naherholungsgebiet und Ferienort für die Städter ist.
 
Auch wenn wir nun keinen uruguayanischen Stempel im Pass haben, war dieser Ausflug doch auch sehr schön und wesentlich günstiger. Einziger Wehmutstropfen: Leider wurden wir ganz gehörig von dem Bahnbeamten beim Rückgeld besch.... Da der Zug in 1 Minute gefahren ist, haben wir noch ganz schnell ein Zugticket gekauft, dummerweise ohne vorher zu wissen, wie viel die Fahrt kostet und ohne genau das Ticket und das Rückgeld zu prüfen. Es kann ja auch fast nicht sein, dass eine Fahrt von 1 Stunde nur 2 Pesos kostet (ca. 40 Rappen/35 EurCent), wie es auf dem Ticket drauf steht. Der freundliche Bahnbeamte hat von uns 65 Pesos behalten, was ca. 10 Euro entspricht.
Naja, am Ankunftsbahnhof schauen wir nochmal nach, und das Ticket kostet tatsächlich nur 2 Pesos. Bei der deutschen Bahn wird man zwar nicht mit Rückgeld behumpst, aber dort kostet die Zugfahrt an sich eben schon 20x so viel....
 
In Tigre gibt es einen riesigen Markt mit allerlei Souvenirs, Kunsthandwerk, Krimskrams - und Zuckerwatte. Lecker! Wir können nicht widerstehen und kaufen uns einen riesigen Ballen. Super, wie das auf der Zunge knistert, wie wenn man nochmal (ganz) jung wäre.

Nach dem riesigen Haufen Zuckerwatte ist uns erst einmal eine Weile etwas übel. Aber abends kehren wir in ein kleines Restaurant ein, in dem wir die argentinische Version von Vesper/Apero/Hors D'Oeuvres/Tapas essen. Zu einer riesigen Wurst-Käse-Platte gibts noch einen ganzen Leib frisches Brot dazu. Das ist ganau das richtige für uns. Das Brot reicht uns noch 2 Tage lang zum Frühstück.
 
 
Einen weiteren Ausflug unternehmen wir in die Pampa in einen 2.5 Busstunden entfernten Ort Namens San Antonio de Areco. Die Busfahrt sitzen wir inzwischen mit links ab, 2.5 Stunden Fahrt können uns nicht mehr schrecken. Das Wetter ist leider auch nur mittelmässig (bis nachmittags regnet es in Strömen, dann kommt aber doch die Sonne heraus). Das Städtchen ist aber schön und es gibt ein Gaucho-Museum in einer alten Estancia (Farm), die aber leider geschlossen ist. Statt dessen gibt es ein leckeres Steak zum Mittagessen.

Das Glückskind Nadine zeigt, dass man auch in Argentinien vierblättrige Kleeblätter finden kann. Hier zwei Exemplare aus San Antonio de Areco.
 
Die Woche in Buenos Aires ist schnell vorbei gegangen. Es steht die nächste Etappe an. Wir wollen nach Süden, nach Patagonien. Da Busfahren wieder nur etwa halb so teuer ist wie fliegen, lassen wir uns auf die 21-stündige Busfahrt ein. Zum argentinischen Muttertag gibt es allerdings auf alle Fahrten 20% Rabatt, und so gönnen wir uns den Super-Bett-Bus. Hier hat jeder sein eigenes Fernsehdisplay und man kann die Sitze tatsächlich komplett waagrecht stellen.
Während wir fahren, regnet es die ganze Nacht hindurch in Strömen. Nach dem Wachwerden ziehen wir die Vorhänge auf, und es erwartet uns die wunderschöne patagonische Landschaft im Sonnenschein...

Samstag, 20. Oktober 2012

Argentinien - Iguazu-Wasserfälle

Nachdem wir ein paar Tage in Salta verbracht haben, sind wir mit dem Nachtbus weiter nach Puerto Iguazu gefahren. Dort wollen wir uns die berühmten Iguazu-Wasserfälle ansehen, bei deren erstmaligen Anblick die Frau des früheren amerikanischen Präsidenten Roosevelt "poor Niagara" gesagt haben soll. Das klingt vielversprechend.
Die Wasserfälle liegen im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Von der argentinischen und der brasilianischen Seite aus kann man die Fälle besuchen. Der Fluss ist gleichzeitig die Landesgrenze. Am ersten Tag nehmen wir uns die argentinische Seite, am zweiten Tag die brasilianische Seite vor.
 
Dass man hier viele Schmetterlinge sehen kann, hatten wie schon vorher im Reiseführer gelesen. Dass es aber derartig viele sind und diese auch noch "handzahm" sind, überrascht uns aber doch sehr.
Ausserdem gibt es hier jede Menge Coatis, die zur Familie der Waschbären gehören und die immer auf der Suche nach etwas fressbarem sind.
Dann öffnet sich uns der Blick auf die Wasserfälle. Es ist ein einzigartiges und überwältgendes Naturschauspiel. Auf mehreren hundert Metern Breite stürzt das Wasser über die Kante und bildet so diverse, grössere und kleinere Fälle.


Der grösste Wasserfall ist die "Garganta del diablo", der Teufelsschlund. Hier rauscht so viel Wasser herunter, dass sich eine bis zu 100 Meter hohe, dauerhafte Wolke aus Gischt bildet, in der das Wasser zu verschwinden scheint.

Die Insel in der Mitte des Flusses war wegen Hochwassers leider gesperrt, dennoch bietet sich vom Ufer aus ein grandioser Blick inkl. in der Mittagshitze aufsteigender Geier.
 Spät am Nachmittag erreichen wir nach einem wunderschönen Tag den Teufelsschlund.
Selbst beim Fotografieren hat man immer wieder Besucher auf sich sitzen. Kurz vor dem Parkausgang entdecken wir dann noch eine Art Schmetterlingstränke. Nadine ist im Paradies angekommen...



Am zweiten Tag wechseln wir auf die brasilianische Seite, von der  aus man einen tollen Ausblick auf den argentinischen Teil der Fälle hat. Ausserdem kann man sich von hier dem Teufelsschlund von unten nähern. Damit wir nicht die horrenden Umrechnungsgebühren bezahlen müssen, besorgen wir uns brasilianische Reales.
Leider ist heute Samstag, was sich an der zu grossen Menge an Menschen auf zu kleinen Laufwegen bemerkbar macht. Wir erfahren dies in Form von Ellenbogen, Schubsen und Drängen am eigenen Körper.

Dieses Kerlchen hat Michi zwar zweimal vorbeifliegen sehen, ein Foto haben wir aber leider nicht. Da Nadine auf dieser Reise noch gar keinen Tukan gesehen hat, verbleiben wir vorerst bei dieser Version (aber die Jagd nach dem Bild geht weiter).