Donnerstag, 9. Oktober 2014

Strand und Tauchen in Mosambik 28.09.-05.10.2014

Die kommenden Tage sind dem Tauchen und der Erholung gewidmet. Dazu machen wir an zwei Stationen in Vilankulos und Tofu halt. Die Haupstrasse Mosambiks, die EN1, verläuft mehr oder weniger von Süden nach Norden und bleibt auch immer relativ nah an der Küste. Sie ist oft von Palmen gesäumt und ist die Lebensader des Landes. Hier werden Waren gehandelt, Schulen besucht, Polizeikontrollen durchgeführt (dazu später mehr im Abschlusspost) und Kleinbusse be- und entladen. Ca. alle 50 km werden andere Produkte am Strassenrand verkauft. Mal gibt es Töpferei, mal Cashew-Nüsse, dann wieder Piri-Piri-Gewürz oder Holzschnitzereien. Man kommt zwar nicht sonderlich schnell voran und die Distanzen sind auch recht gross, dafür sieht man aber sehr viel vom Land und bekommt einen guten Eindruck davon, wie sich Mosambik tatsächlich anfühlt. Da sich die Strasse inzwischen in einem recht guten Zustand befindet, haben wir ab hier auch erst einmal wieder keine Mühe mit unserem Polo.
Die schwer zu erreichende Zongoene Lodge in Xai Xai. Leider haben wir wegen dem ungeplanten 4x4 Umweg fast keine Zeit mehr, die schöne Umgebung zu geniessen. 
 Nach 7,5-stündiger Fahrt kommen wir in Vilankulos an, dem nördlichsten Punkt auf unserer Route. Hier checken wir für drei Übernachtungen in der fast touristenleeren Vilankulos Beach Lodge ein und bekommen ein sehr schönes Chalet.
Gleich am nächsten Tag geht es zum 2-Mile-Reef, der Tauchattraktion des Bazaruto-Inselarchipels. Hier finden wir ein sehr schönes, intaktes Riff mit einer Vielfalt an Lebewesen vor.
 Zwischen dem ersten und zweiten Tauchgang machen wir auf einer der Inseln Mittagspause, die teilweise aus sehr hohen Sanddünen besteht. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Die Sanddüne wird bestiegen. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass der Sand derartig heiss ist. Wir verbrennen uns ein wenig die Füsse, aber der Ausblick ist wirklich toll.
 
Ein recht grosser "Marble"-Rochen 
 Eine grosse Gruppe Travellies und eine sehr grosse Languste (Marktwert in Europa: ca. 20 EUR pro 100 Gramm). Die hätten wir gerne auf dem Teller gehabt, lecker! 

Am zweiten Tag ruhen wir uns in der Lodge aus und machen am Nachmittag einen Strandspaziergang. Hier trifft Tradition (uralte Fischerboote) auf Moderne (eine kleine Kiteboarding-Schule).

 Schon befinden wir uns wieder auf der Strasse in Richtung Tofu. Dieser Ort ragt auf der Karte gesehen am weitesten in die Meeresstrasse zwischen dem östlichen Afrika und Madagaskar und ist daher für die Sichtung von Grossfischen und Walen bekannt. Hier soll man angeblich die beste Chance haben, auf Walhaie - die grössten Fische der Welt - zu treffen. Ein Traum für jeden Taucher.

Am Strassenrand werden etwa alle 50km andere Waren verkauft (aber immer die selben). PeriPeri.Chillisauce, Holzstampfer, Brennholz, Cashew-Nüsse, Benzin in Plastikflaschen, Heu, Kokusnüsse, Baobab-Früchte... es gibt immer etwas zu schauen.
Auf dem Weg dorthin passieren wir viele Dörfer, in denen sich das Leben meist in der Nähe der Hauptstrasse abspielt.
In der Nähe von Tofu müssen wir dann unser Auto abstellen und werden mit einem geländegängigen Jeep aus dem Jahr 1978 ins Blue Footprints Eco Resort gebracht, das aus gerade einmal 5 kleinen Hütten besteht, die direkt in die Sanddünen gebaut wurden. Ein kleines Paradies, in dem wir uns sofort wohlfühlen.
 Der erste Abend beginnt gleich aufregend, da in der Nähe des Resorts ein Buschfeuer ausser Kontrolle geraten ist und der Wind die Flammen direkt in unsere Richtung steuert. Wir sind kurz davor, das gesamte Resort zu evakuieren, als es doch endlich Entwarnung gibt. Mit der tatkräftigen Unterstützung der Gäste und vieler Nachbarn und Bekannten, ist es gelungen, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Danach sitzen alle zusammen und es gibt eine Menge zu berichten.
 Mit etwas Verspätung wird dann das Essen serviert, das sich an diesem, wie auch an den folgenden Abenden, als traumhaft herausstellt. Hier: frisches Tuna-Sashimi.
Sonnenaufgang von unserem Chalet aus. So viele Sonennaufgänge wie in diesem Urlaub haben wir wahrscheinlich im ganzen Leben nicht gesehen.... Ans frühe aufstehen haben wir uns einigermassen gewöhnt, es fällt ja auch leichter, wenn ein schöner Sonnenaufgang oder eine besodere Aktivität auf einen wartet.
Wieder geht es zum Tauchen. Mit den Grossfischen klappt es aber leider noch nicht. Ausserdem hat es starke Strömung, so dass wir nach dem ersten Tauchgang so geschafft sind, dass wir den Rest des Tages ausruhen. 
 Am nächsten Tag geht es wieder unter das Wasser. Dieses Mal sehen wir eine sehr grosse Loggerhead-Schildkröte. Wer unseren Blog kennt, der weiss, dass wir diese Tiere einfach toll finden. Am Mittag geht es auf Ocean-Safari. Hier wird von der Oberfläche aus nach den grossen Tieren Ausschau gehalten. Leider ist aber starker Wellengang, so dass sich die Suche als recht schwierig herausstellt. So viel vorweg, den Walhai haben wir nicht gesehen. Dafür durften wir aber zu den Delfinen ins Wasser springen und es war einfach toll, wie sie um uns geflitzt sind und wie neugierig sie uns angeschaut haben. Ausserdem haben wir Buckelwale aus nächster Nähe gesehen. Wenn diese tollen Tiere in der Nähe sind, wird man nicht ins Wasser gelassen. Bei einer Grösse von bis zu 18 Metern und mehreren Tonnen Lebendgewicht ist das aber auch besser so. Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Quallen betrachtet.
  
Auch der Stadtstrand von Tofo ist so gut wie leer. Später spielen hier die Kinder Fussball. Abends hören wir einen interessanten Vortrag eines Forschers der Marine Megafauna Foundation http://www.marinemegafauna.org/
 Eigentlich hätten wir heute bereits wieder abreisen müssen. Da es uns aber so gut gefällt, haben wir kurzerhand unsere Pläne modifiziert und zwei Tage verlängert (Weltreise-Style). Gleich beim ersten "Bonus"-Tauchgang, werden wir mit einem riesigen Manta belohnt. Auch der zweite Tauchgang führt uns zu einem tollen Riff.
(auf dem ersten Bild ist der Manta-Rochen zu erahnen)
Michi versucht sich die riesige "Potato Bass" für das Abendessen zu schnappen.
Fischsuppe und hübsche GreenTree-Korallen
Beim auftauchen verfolgt uns ein winziger Triggerfisch, der offenbar die Farbe gelb gut findet auf auf alles losgeht, was diese Farbe hat.
Der Traktor wird dazu verwendet, das Boot ins Wasser zu schieben.

Am zweiten Zusatztag relaxen wir in der Lodge und unternehmen einen Strandspaziergang, bei dem wir insgesamt zwei Menschen (lokale Fischer) begegnen.
 ...zum Glück markieren wir hier nur das Ende unseres Strandspaziergangs und noch nicht das Ende des Urlaubs.
 Am Abend hat man uns auf der höchsten Sanddüne einen "Sundowner" vorbereitet. Eine Flasche Wein mit ein paar Leckereien und die untergehende Sonne...was will man mehr.


Durch den verlängerten Aufenthalt müssen wir nun am Ende der Reise zwei Tage in Südafrika streichen. Wir sind jedoch einstimmig der Meinung, dass sich die Reorganisation gelohnt hat. Tofu und das Blue Footprints sind eine eigene Reise wert. Da gleich um die Ecke ein Flughafen ist, der von Johannesburg aus angesteuert wird, wäre das sogar realisierbar. Das ist aber ein anderes Thema...

Nun geht es erst einmal in die letzte Urlaubswoche, die mit Maputo, der Hauptstadt Mosambiks anfangen wird.

Bis bald,
Michi und Nadine

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