Sonntag, 19. August 2012

Ecuador, erste Woche: in Quito bei der Gastfamilie

Nun geht das Abenteuer richtig los, am Freitag, 10.08. sind wir in Südamerika angekommen. Unser erster Stop ist Quito, die Hauptstadt von Ecudador und gerade so auf der Südhalbkugel der Erde. Die Stadt liegt auf 2850m und die ersten beiden Tage haben wir wegen der Höhe etwas mit Kopfschmerzen zu kämpfen (kein Wunder, von 0m in der Karibik auf fast 3000m...).
Diese Woche wartet die Spanisch-Sprachschule auf uns und wir sind in einer Gastfamilie untergebracht, die uns vom Flughafen am Freitag Abend abholt. Die Familie besteht aus den Eltern, drei erwachsenen Söhnen, von denen zwei noch im Haus wohnen, und der total lieben Grossmama. Spanisch sprechen ist schwer, leider haben wir doch viel vergessen von dem Spanischkurs in der Schweiz, den wir mit Nina und Aleksej vor ca. 3 Jahren besucht haben. Aber wir geben uns Mühe und die Familie auch, und mit ein paar Worten, Händen und Füssen verständigt man sich doch ganz gut. Im Notfall hilft Sohn Nr.2 mit Englisch.
Die Woche in Quito vergeht sehr schnell mit Sprachschule, Stadtbesichtigungen und Plaudern mit der Familie beim Abendessen. An das regelmässige frühe Aufstehen muss man sich auch schon wieder etwas gewöhnen ;-)

Aussicht aus unserem Zimmer bei der Gastfamilie. Man hat einen schönen Blick auf die Stadt und auf die umliegenden Berge (und den Hinterhof). Das Haus der Gastfamilie ist am Hang oberhalb von Quito gelegen, in der Nähe von einem Park.
Unser Zuhause für diese Woche
Hier unsere Gastmutter. Die Eltern betreiben einen Laden im historischen Zentrum von Quito. Im Laden gibt es allerhand Stofftiere, Geburtstagskarten, Geschenke und bunten Krimskrams. Wir müssen annehmen, dass die Ecuadorianer etwas kitschig veranlagt sind, denn der Laden hatte durchaus Kundschaft, als wir dort waren.


Welcher der Herren ist echt? Im Centro Historico sind viele Gebäude und Plätze restauriert.
Die koloniale Altstadt von Quito ist ein UNESCO Weltkulturerbe. Der "Plaza Grande" könnte auch in Spanien sein. Die Familie führt uns etwas herum und zeigt uns das wichtigste. Wir können uns nun schon halbwegs orientieren und wieder "nach Hause" finden.
Blick von der Kathedrale auf das historische Zentrum. Auf den kleinen Hügel kann man wohl auch raufgehen und die Aussicht geniessen (besonders toll bei Nacht), das haben wir aber bisher noch nicht geschafft.

Im inneren des Kirchenschiffs kann man über eine Steile Leiter auf das Dach der Kirche krabbeln, und von dort weiter auf den Turm.
Die Uhren gehen wohl anders in Südamerika. Die eins fehlt auf dem Zifferblatt, und es ist auch nicht nix-Uhr-10, sondern 2Uhr10. Der andere Turm hat übrigens halb fünf angezeigt.


Am Wochenende unternehmen wir mit der Famlie einen Ausflug zum Mitad del Mundo (Mitte der Welt). Das Monument steht (fast) direkt auf dem Äquator. Am Weg besuchen wir den Vulkan Puluhahua, der den fünftgrössten Krater der Welt hat, aber nicht mehr aktiv ist.
Von dem Monument aus hat man eine schöne Aussicht auf das Mitad del Mundo-Gelände. Innen befindet sich ein interessantes Ethnologisches Museum. Draussen werden die traditionellen Tänze gezeigt.


An diesem Wochenende findet in dem Park nahe unserem "Zuhause" ein Festival für alternative Musik statt. Das Haus wird von Morgends bis Abends mit der lauten und wilden Musik beschallt, aber schlafen können wir trotzdem immer gut. Am Sonntag Abend schauen wir uns das Festival aus der Nähe an. Kleiner / grosser Schock: es gibt kein Bier auf dem Festival. Statt dessen gönnen wir uns ein (nicht so leckeres) Pony Malta Malzbier.
Die Leute sind trotzdem gut drauf, die Musik ist gut und wir mischen uns unter die Menge und tanzen etwas mit. Vom ecuadorianischen "Pogo" halten wir aber doch lieber etwas Abstand - wenn die Musik (hauptsächlich Ska) am schnellsten spielt, rennen die Leute im Zentrum wie wild im Kreis. Es staubt höllisch auf dem trockenen Boden, aber alle haben Spass.

Von dem Park, in dem das Musikfestival statt findet, hat man eine super Aussicht über die Stadt. Das Wetter spielt allerdings nicht immer mit, es ist mitunter recht kühl und windig.

Am Montag Nachmittag gehen wir in den "angewanden Spanischunterricht" und besuchen den Fruchtmarkt und den Handwerks-Markt. Es gibt unglaublich viele exotische Früchte in Ecuador, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Die Waren der indigenen Stämme, die auf dem Handwerksmarkt angeboten werden, sind mindestens genauso bunt.

Am Dienstag nehmen wir die moderne Seilbahn hoch auf den Hausberg, den Vulkan Pichincha. Die Seilbahn geht bis auf 4050, aber wir wollen noch ein wenig höher hinauf in Richtung Gipfel. Es ist durch den Wind doch recht kalt und wir brauchen erstmals unsere "Weltreise-Winterausrüstung" (Stirnband und Handschuhe)

Das Vögelchen ruht sich auch ein wenig aus, wobei der Wandersmann mit seinem Maschinengewehr auf dem Schildchen noch ganz fit aussieht ;-)

 
Die Aussicht vom Pichincha auf Quito ist toll, man kann die Ausdehnung der 2-Millionenstadt erstmals richtig erfassen. Mehr als 30km lang gezogen liegt Quito in dem Hochtal.
Zwischen den Wolken kann man ein kleines bisschen den schneebedecktenVulkan Cotopaxi sehen (oder auch nicht).

Am Mittwoch unternehmen wir einen weiteren Ausflug in die Altstadt, dieses mal mit unserem Spanischlehrer. Die Strasse "La Ronda" ist toll restauriert und zeigt typische Restaurants und Handwerke und es werden traditionelle Kinderspiele angeboten.
Nach der Tour durch die Altstadt gönnen wir uns was feines. Gebäck, Apfelstrudel und einen leckeren Cappuchino. Genau so was haben wir gesucht, und wir sind froh, dass wir das kleine Caffee wieder gefunden haben (wie man am glücklichen Gesichtsausdruck sehen kann).

Das ist unsere sympathische Gastfamilie im Wohnzimmer: Manuel, Patrizia, Andres (Javier Sohn Nr.3 ist leider krank und die Grossmutter schläft schon). Sie haben uns sehr lieb und vertrauensvoll bei sich aufgenommen und gut versorgt. Die Gespräche am Abend haben nicht nur unserem Spanisch gut getan, sondern waren auch sehr interessant, sie haben uns viel über Ecuador und das Leben hier erzählt.

Hier haben wir noch den ältesten Sohn Alejandro und seine Frau Andrea, sie haben uns mit weiteren Reisetipps versorgt.
Tschüss liebe Dollars. Das Programm für die folgende Woche müssen wir bar bei der Chefin der Sprachschule bezahlen. Geld aus einem Automaten zu bekommen, ist eine halbe Odysee und hat uns einige Fehlversuche und Nerven gekostet.

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